Einsatz profitabler Preisstrategien für Ersatzteile durch Unternehmensberatung
Das Pricing von Ersatzteilen zählt zu den wichtigsten Ertragshebeln im After Sales. Deshalb steht der Einsatz moderner Preisstrategien bei vielen Unternehmen oben auf der Tagesordnung. Vorbei die Zeiten pauschaler Erhöhungen.
Sollte man meinen
Doch die oft schlechte Lage bei den Stammdaten erschwert die Anwendung so mancher Preisstrategie. Hinzu kommt die Furcht vor Fehlern. Gerade bei der Cash Cow Ersatzteil-Verkauf.
Heraus kommen dann doch wieder X Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dabei sind die Voraussetzungen meist besser, als Sie vermuten. Denn mit einem umsichtigen Projektmanagement im Pricing-Prozess lassen sich relevante Hebel finden. Und damit ausgezeichnete Umsatz-Steigerungen erzielen.
Damit Ihr Ersatzteil-Verkauf noch mehr glänzt
𝗜𝗻𝗵𝗮𝗹𝘁𝘀𝘃𝗲𝗿𝘇𝗲𝗶𝗰𝗵𝗻𝗶𝘀 zum Aufklappen
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Preisstrategien nicht beiläufig definieren
Geld verdienen macht Arbeit. Auch im After Sales
Daher ist es unverständlich, wenn so einem ergebnisträchtigen Thema wie Preisstrategien keine Ressourcen zur Verfügung stehen. Für einen Pricing-Berater sowieso nicht. Da zudem eine Marktbeobachtung eine Dauer-Aufgabe ist, sollten Sie sich nicht auf ein hau-ruck am Jahresende einlassen.
Gerade in der Anfangsphase eines Preisprojekts wird etwas Zeit benötigt. Dabei geht es nicht um Ihre Arbeitszeit als Aufwand. Tatsächlich sind es die Daten. Denn die liegen oft nur fragmentarisch vor. Erst, wenn die Fragmente zusammenpassen, geht es richtig los. Und genau dafür lohnt der Einsatz einer Preis-Beratung.
Daher startet die Erarbeitung eigener Preisstrategien besser mit reichlich Vorlauf.
Historie: Die bloße Fortschreibung ist keine gute Pricing Strategie
Irgendwann hatte sich jemand ein Herz gefasst und ein paar Aufschlag-Faktoren erfunden.
Seither wird diese Tabelle immer dann angewandt, wenn jemand einen neuen Preis benötigt.
Jährlich kommen 2 % oder 3 % oben drauf. Zuletzt etwas mehr
Fertig
Ist das etwa auch Ihre Preisstrategie ?
Ist das etwa auch
Ihre Preisstrategie ?
Genügt dieses fiktive Vorgehen heutigen transparenten Märkten?
Holt dieses Pricing wirklich aus dem Ersatzteilgeschäft das heraus, was möglich ist?
Wohl kaum
So wird Marge verschenkt. Womöglich gelangen Ersatzteile unter Kosten in den Verkauf. Und gleichzeitig erhalten Ersatzteil-Kunden den Eindruck von Apotheken-Preisen. Denn etliche Artikel liegen preislich erkennbar weit über dem Teile-Händler im Internet. Wenn der jetzt auch noch sofort liefern kann, ...
Hier fehlen Preisstrategien, die sicher mehr als nur eine einzelne Tabelle umfassen. Deshalb zählen pauschale Erhöhungen auch zu den klassischen Fehlern im Spare Parts Pricing.
to do: Ersatzteil-Margen austarieren
Dabei liegen Daten für ein gutes Pricing praktisch immer vor. Manchmal muss allerdings etwas Aufwand in die Datenaufbereitung für das Ersatzteil-Pricing stecken. So erreicht man trotzdem das, was neuhochdeutsch oft unter Value Pricing läuft. Genau dabei hilft eine Pricing Beratung.
Zuschlag-Kalkulation: die einfachste der Preisstrategien
Die bottom-up-Kalkulation ist der Klassiker zur Bepreisung von Ersatzteilen. Zumindest die Kosten je Teil sind bekannt. Damit kann jeder damit arbeiten. Und bei der Flut an Ersatzteilen ist eine einfache Arbeitsweise im täglichen Geschäft geradezu Pflicht.
Doch stimmt das eigentlich?
Wie viele Ersatzteile weisen tatsächlich korrekte Kosten aus?
Gerade bei Start-of-Production (sop) sind die Teilekosten nicht immer bekannt. Oft gibt es nicht mehr als nur die Prototyp-Kosten. Oder in den Kosten des ersten Produktionsloses stecken Vorrichtungskosten. Manchmal sind die Lose bei Anlauf sehr klein. Dann verteilen sich die Rüstkosten nicht adäquat.
Doch auch ein zu geringer Ansatz zur Bewertung ist denkbar: Ersatzteile aus Massen-Verfahren. Denken Sie dabei zum Beispiel an Spritzguss. Hier stecken hohe Kosten im Werkzeug. Dadurch ist der Bewertungspreis zu niedrig, zumindest, was eine Zuschlags-Kalkulation angeht.
Preisstrategie "bottom up" (Zuschlagsfaktor) bei Ersatzteilen
Trotzdem ist dieses Verfahren für den Einstieg gut nutzbar. Sie vereinfachen die Arbeit der Preisfindung, wenn Sie für die Wahl der Faktoren auf eine Klassifizierung zugreifen können. Eine solche Segmentierung nach Wert ist neben dem Ersatzteil-Pricing auch für die Disposition äußerst hilfreich.
Eine zusätzliche Hilfe bietet eine Klassifikation nach Gängigkeit. Die steht allerdings erst zur Verfügung, wenn das Teil bereits eine Weile im Markt ist. Die Gängigkeit hilft bei der Abschätzung, ob es sich um exotische Teile handelt. Denn die dürfen durchaus etwas mehr kosten.
Eines noch:
Manchmal kommen Mitarbeiter auf die Idee, bei Kosten-Änderungen kurzfristig die Verkaufspreise anzupassen. Damit landen Sie bei einer kostenorientierten Preispolitik. Widerstehen Sie diesem Ansatz. Denn er widerspricht allen Grundsätzen einer kundenorientierten Politik.
Family Pricing: Preistreiber identifizieren und nutzen
Die Frage unterschiedlicher Losgrößen in Produktion und Einkauf hatten wir bereits gestreift. Denn mit kleiner Losgröße sind oft höhere Beschaffungspreise verbunden. Und das nicht nur bei Serien-Anlauf. Damit ergeben sich selbst bei sehr ähnlichen Teilen manchmal erhebliche Kosten-Sprünge.
Wenn Sie solche Kostensprünge ungefiltert an Kunden weitergeben, haben Sie Erklärungsbedarf. Sie erhalten plötzlich Beschwerden, warum zum Beispiel die Pumpe mit 1.000 Watt günstiger ist als die mit 800 Watt.
Dem können Sie entgehen, indem Sie Preisfamilien definieren. Außerdem brauchen Sie den Preistreiber für eine solche Preis-Familie. Das können
- Längen
- Gewichte
- Leistungen
- Durchmesser
sein. Diese stehen zumindest in der ersten Näherung im Zusammenhang mit dem gefühlten Wertverständnis:
Beim Family-Pricing macht eine Nivellierung nach oben Sinn. Denn warum sollten Sie auf Marge bei teuer eingekauften Teilen verzichten?
Es muss sich natürlich nicht zwingend um eine Gerade über den Preistreiber handeln. Die vereinfacht allerdings die Kalkulation ungemein.
Es geht allerdings auch deutlich einfacher. Dann nämlich, wenn ein rechtes und ein linkes Teil den gleichen Preis haben sollen. Oder oben und unten. Oder wenn eine Verpackungseinheit mit 10 Stück nicht etwa mehr kosten soll, als ein einzelnes Stück. Das würde passieren, wenn die Kosten für den Pack-Vorgang in die Bewertung einfließen.
Solche und ähnliche Ausnahmen müssen Sie nicht alle kennen. Es reicht, wenn Sie eine gute Pricing-Beratung haben. Denn mit einem Preis-Experten bereiten Sie Ihre Daten zumindest beim ersten Mal so auf, dass Sie sich auf Ihr neues Pricing verlassen können.
Marktorientierte Preisbildung: den Wettbewerb aufnehmen
Auch andere haben es auf Ihre Ersatzteil-Margen abgesehen. Wettbewerber des Independent After Market nutzen alle Informationen, die das Internet hergibt. Hierdurch sind Ihre Cash Cows aus der abc-Analyse besonders bedroht. Dieser Absatz-Erosion können Sie allerdings mit einem aggressiven Pricing entgegentreten.
Doch vor der Preisbildung Ihrer wettbewerbs-bedrohten Teile steht die Markt-Analyse
- welche Ersatzteile sind betroffen?
- gibt es besonders billige Märkte?
- wie tief muss der Preis sinken, damit Ihre Kunden bei der Stange bleiben?
Hierfür nutzen Sie einerseits die inhaltliche Klassifikation Ihrer Ersatzteile. Bei einer eigenständigen Einordnung der Teile in Warengruppen fassen Sie schnell gefährdete Kandidaten zusammen.
Preisstrategie "Aufschlagsfaktor mit Wettbewerb" auf Kosten bei Ersatzteilen:
Einstieg in die intelligente Zuschlagkalkulation
Andererseits brauchen Sie Markt-Rückmeldungen. Diese können Sie von Ihren Kunden erhalten. Aber in stark attackierten Ersatzteil-Märkten werden Sie ohne ein strukturiertes Preis-Monitoring nicht auskommen.
Letztlich bleibt dann noch die Frage, ob der Marktpreis, den Sie sehen, Ihrer ist. Minus einen Abschlag. Dann hilft eine Preissenkung nur kurzfristig. Ansonsten sagen Umfragen aus, dass ein OEM-Preise durchaus 20 % Vertrauens-Vorschuss genießen können. Daher sollten Sie diesen Spielraum im Sinne einer Hochpreis-Strategie auch nutzen.
Value Pricing: Preisstrategien im Mix einsetzen
Die bisher gezeigten Preisstrategien dienen vor allem einem Ziel: Sie wollen damit Ihren Ersatzteil-Preis mit dem Wertempfinden des Kunden in Einklang bringen. Da es sich meist um mehrere Tausend Ersatzteile handelt, wird eine manuelle Preispflege nicht ausreichen. Hinzu kommt, dass selbst Ihre altgedienten Mitarbeiter wohl kaum mehr alle Teile kennen.
Also setzen Sie Software ein. Für die Datenhaltung von Materialklassen empfiehlt es sich, auf Ihr ERP zu setzen. Hier sind die Prozesse der Stammdaten-Pflege bekannt. Hinzu kommen weitere Anwendungsfälle für solche Informationen.
Anders kann es bei Steuerungsdaten für die Bepreisung aussehen. Hier stehen mindestens 3 Optionen offen:
- im ERP,
- in Excel,
- in einer Preis-Software.
Allerdings reicht die Datenhaltung allein nicht aus. Denn neue Preise wollen berechnet sein. Bei der Kalkulation des Verkaufspreises scheidet das ERP jedoch meist aus. Auch die Simulation der Auswirkungen neuer Preise dürfte nur selten im ERP möglich sein. Wobei die operativen Daten des Vertriebs-Controllings hier Ihren Ursprung haben. Ob sich hierfür Schnittstellen lohnen, müssen Sie im Einzelfall beurteilen.
Im Projekt zur Preisgestaltung führt eine Pricing Beratung diese Daten zusammen. Damit gewinnt Ihr Preisprojekt schnell eine Qualität, die deutlich über do-it-yourself liegt.
Klar ist jedoch, dass erst bei der Betrachtung auf Ebene von Kunden die Beurteilung eines Wertempfindens möglich ist. Dort entscheidet sich, ob Ihr Preis der Zahlungsbereitschaft dieses Kunden entspricht.
Preisstrategien im Workshop hinterfragen
Musik: https://audiotrimmer.com/royalty-free-music/, The-Final-Battle
Preisgrenzen einziehen
Ersatzteilpreise kennen Grenzen nach oben und nach unten:
- sind sie zu günstig, besteht eine gute Chance auf negativen Deckungsbeitrag,
- sind sie absolut teuer, dann reichen sie womöglich in die Nähe der Maschine selbst.
Einem zu hohen Preis begegnen Sie recht einfach. Hierzu müssen Sie lediglich die maximale Marge begrenzen. Wenn dann noch genug Abstand zum Primär-Produkt besteht, begrenzt das Ihr Risiko von Beschwerden.
Anders sieht es bei geringwertigen Ersatzteilen aus. Ihre Preisstrategien definieren hier Mindestpreise oder Mindest-Bestellwerte. Das funktioniert allerdings nur gegenüber Dritten. Der Versorgung Ihrer eigenen Techniker-Organisation ist so nicht geholfen. Möglicherweise muss hier ein eigenständiges C-Teile-Management ansetzen. Das ermöglicht gegenüber Kunden vernünftige Deckungsbeiträge. Bestes Beispiel dafür sind Kleinteile-Pauschalen.
Rabattpolitik: Mittel der Preisstrategien gegenüber Kunden
Listenpreise zu definieren ist lediglich "die halbe Miete". Denn Rabatte, Intercompany-Nachlässe und Boni wirken gegen Ihre Listenpreise. Oft sind sie pauschal Bestandteil von Händler-Vereinbarungen. Damit wird eben auch pauschal Marge verschenkt.
Besser wirken niedrige Rabatte zusammen mit fallbezogenen Boni oder Nachlässen. Hierdurch erhält Ihr Ersatzteil-Verkauf Gestaltungsspielraum. Denn Verträge sind starr. Das passt so gar nicht zu unserer schnelllebigen Welt. Im Einzelfall, und nur dann, können Sie auch einmal mit Kulanz helfen.
Wehret den Anfängen:
Einmal eingerissene großzügige Rabatt-Vereinbarungen sind nicht nur schwer zu beseitigen. Sie können auch innerbetrieblich für Ärger sorgen. Denn solche Nachlässe stammen oft genug nicht aus dem Ersatzteil-Vertrieb, sondern vom Vertrieb (als versteckter Nachlass)
Folgerichtig können Sie Sonder-Rabatte mit Auftrags-Bezug nutzen. Oder Boni bei der Einführung von neuem Zubehör. Das kann jedoch nur gelingen, solange Ihnen die Rabatte monetären Gestaltungsspielraum lassen.
Damit enden Ihre Preisstrategien nicht bei der Preissetzung. Neben Kulanz-Regeln auch auf Ebene Ihrer Sachbearbeiter treten restriktive Vorgaben der pauschalen Rabatt-Gewährung. Dies kann nur gelingen, wenn diese Strategie auch auf höchster Ebene "abgesegnet" wird.
Denn das Ersatzteilgeschäft soll doch als Cash Cow erhalten bleiben. Beispiele für "20 Prozent auf alles" finden sich im B2C so häufig, dass wir alle vor einem Kauf zunächst auf die nächste Aktion warten.
Manchmal reicht es allerdings nicht, wenn operativ Verantwortliche dies gegenüber dem Vertrieb artikulieren.
Schließlich hat der Vertrieb sich so bequem beim Kunden "aus dem Staub gemacht". Da führt kein einfacher Weg zurück ...
Doch auch dafür treten Pricing Beratungen ein. Oft genug finden Preis-Berater Gehör, wo der Prophet im eigenen Haus ...
Preisstrategien global anwenden
Die internationale Komponente der Ersatzteil-Bepreisung soll hier zumindest erwähnt werden. Klar ist, dass Sie aus wettbewerbsrechtlichen Gründen keine anderen Preise online (Webshop) wie offline anbieten dürfen. Damit schränkt das Diskriminierungsverbot Ihre Handlungsfreiheit ein. Schon deshalb tun Sie gut daran, Ersatzteil-Preise nicht zu veröffentlichen.
Nur so haben Sie die Chance, Ersatzteil-Preise spezifisch auf Länder oder Regionen zuzuschneiden.
Da aber internationale Preisstrategien nur ein Element Ihres Preismanagements sind, lohnt der Blick auf das Ganze. Warum also starten Sie nicht einfach heute Ihr Projekt mit der Pricingberatung für den Maschinenbau no-stop.de?
Download Whitepaper zu Preisstrategien für Ersatzteile
Sie können diesen Beitrag zur verbesserten Marge bei Ersatzteilen als pdf herunterladen
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ohne Ihre Daten
Sie wollen durch bessere Preisstrategien die Möglichkeiten bei Ersatzteilen ausnutzen?
Im Projekt finden wir die Hebel, die Sie dazu brauchen. Und stellen Ihr Pricing so ein, dass es Sinn macht.
Warum also nehmen Sie nun nicht einfach unverbindlich und kostenlos Kontakt zu mir auf?
Denn durch eine erfahrene Pricing Beratung im Maschinenbau können Sie bei der Einführung von Preisgestaltungs-Prozessen und auch der Parameter-Optimierung die nächsten Schritte machen.
Andreas.Noll@no-stop.de