Glossar Ersatzteillogistik

Die Welt der Ersatzteillogistik unterscheidet sich deutlich von der Welt der Produktionslogistik. Das geht bis hinein in den Sprachgebrauch. Daher entstand dieses Glossar für die Ersatzteillogistik im Maschinenbau.
Wie Sie feststellen werden, handelt es sich um work-in-progress: es fehlen noch etliche Begriffe.
Wenn Sie, trotz der bisher nicht ausgefüllten Lücken, noch den einen oder anderen Term vermissen, dann melden Sie sich doch einfach bei mit mit Ihren Ergänzungen. Hier geht es zum Kontakt
Inhaltsverzeichnis
Ersatzteillogistik-Glossar
Um sich hier zurecht zu finden können Sie einfach die alphabetische Sortierung dieses Glossars nutzen. Eine inhaltliche Orientierung gibt Ihnen die Seitenleiste. Und natürlich können Sie auch jederzeit über die Such-Funktion dieser Webseite nach Ihren eigenen Begriffen der Logistik für Ersatzteile suchen.
A, wie After Sales
a-Teile
Mit a-Teilen werden die Ersatzteile bezeichnet, die im Sinne einer abc-Analyse pro Teil den höchsten Umsatz erzielen. Diese Klasse umfasst 5% bis 20% des Gesamt-Umsatzes. Wirtschaftliches Handeln richtet sich darauf aus, diese Umsatz-Bringer immer verfügbar zu haben. Auch beim Ersatzteil-Pricing verdienen diese a-Teile besondere Aufmerksamkeit. Denn Pricing-Fehler hier wirken sich sehr schnell negativ auf das Betriebsergebnis aus.
abc-Analyse
Die abc-Analyse gehört wie die xyz-Analyse zum Handwerkszeug in allen Bereichen des After Sales. Als ebenso einfaches wie aufschlussreiches Tool erlaubt diese Form der Analyse den Ansatz nach Pareto in konkreten Zahlen und Fakten.... ⏩ mehr
Dabei geht es darum, die wichtigen
- Ersatzteile
- Kunden
- Lieferanten
von den weniger wichtigen zu isolieren. Dabei geht man in folgenden Schritten vor:
- Identifikation des wichtigsten Parameters, meist handelt es sich um den Umsatz
- Auflisten aller Artikel/Kunden/Lieferanten zusammen mit diesem Parameter
für eine Betrachtungsperiode (meist 12 Monate) - absteigendes Sortieren nach diesem Parameter
- laufende Summation dieses Parameters
(dabei ggf. Elimierung negativer Umsätze) - Zuordnung der a-Klassifizierung zu den Artikeln/Kunden/Lieferanten bis zu einem Anteil am gesamten Umsatz von 20 % am bereinigten totalen Umsatz
Zuordnung der b-Klassifizierung zu den Artikeln/Kunden/Lieferanten bis zu einem Anteil am gesamten Umsatz zwischen 20 % und 80 % am bereinigten totalen Umsatz
alle anderen Artikel/Kunden/Lieferanten zählen zur c-Klassifikation.
Ob auch Artikel/Kunden/Lieferanten ohne oder mit negativem Umsatz eine separate Klasse bilden, wird im Einzelfall festgelegt. Auch die Grenzen von 20% und 80% sind letztlich willkürlich.
Auf dieser Basis können Sie dann zum Beispiel Preisgespräche nur mit Ihren a-Lieferanten führen. Für b-Lieferanten reicht eine elektronische Kommunikation, zum Beispiel eMail.
Da häufig Ausnahmen zu berücksichtigen sind, kommt im Ersatzteil-Geschäft meist Excel zum Einsatz.
Abkündigung
Begriff aus dem Lebenszyklus von Ersatzteilen. Man versteht darunter die Nachricht eines Lieferanten, dass ein bestimmtes Teil, eine Baugruppe oder auch eine Teilefamilie ab einem Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung steht.... ⏩ mehr
Damit kommt in gut organisierten Unternehmen das Obsoleszenz-Management zum Einsatz. Enthält die dazugehörige Product Change Notification einen Ersatz-Artikel kommt es zu Ersetzungen. Aber auch ohne Ersatz-Artikel stehen meist mehrere Optionen offen, z.B.
- Endbevorratung, insbesondere nach End-of-Production der zugehörigen Maschinen oder Anlagen,
- Aufarbeitung,
- Verkauf von Umrüst-Sätzen,
- Verkauf von gebrauchten Originalteilen,
- Reengineering
Absatzanalyse
Die Absatzanalyse ist Teil des Vertriebscontrollings. Dabei geht es vorrangig um die Beleuchtung der Warenströme... ⏩ mehr
- welche Artikel,
- für welche Maschinen,
- in welchen Mengen,
- wie häufig,
- an welche Kunden
- in welche Regionen.
Ziel ist es, herauszufinden, welche Potenziale für zusätzlichen Absatz vorhanden sind. So lassen sich genau die Kunden finden, die aufgrund der Maschinenpopulation eigentlich bestimmte Ersatzteile kaufen müssten, es jedoch nicht tun. Oder auch in nicht ausreichender Menge. Hier kann ein aktiver Ersatzteilverkauf ansetzen.
Daneben lassen sich so auch
- Trends erkennen,
- Chancen zum Cross-Selling
- aber auch die Auswirkung von Preiserhöhungen.
Damit stellt die Absatzanalyse ein wichtiges Element zur Umsatzsteigerung dar.
Absatzplanung
Aus der Absatzanalyse können mindestens die Grundzüge der Absatzplanung entwickelt werden. Die Fortschreibung der Vergangenheit reicht jedoch nicht. Denn Maschinen laufen aus, werden durch andere Baureihen ersetzt, Sonderverkaufsaktionen für Ersatzteile stehen an. Alles das Themen, die Auswirkungen auf die Absatzplanung haben.... ⏩ mehr
Starten wir mit einem Sonderfall: mit planmäßigen Ersetzungen. Hier muss aus der Absatzplanung der Zeitpunkt der Ersetzung ermittelt werden. Ohne ein Mindestmaß an Genauigkeit dieses Termins sind Turbulenzen in der Ersatzteilversorgung geradezu greifbar. Das gilt erst Recht, wenn zu diesem Zeitpunkt zum Beispiel eine Vorrichtung umgebaut werden muss.
Doch auch Hochlaufkurven bergen Tücken. Der bloße Blick in die Historie wird nicht reichen. Die Absatzplanung muss wachsende Volumina voraussehen. Sonst werden Fehlteile zum Dauerthema. Ein Sicherheitsbestand zum Ausgleich von Nachfrageschwankungen kann nicht aufgebaut werden, da die Bestände kontinuierlich nicht reichen.
Im Gegensatz dazu führen sinkende Nachfragen ohne eine aktive Planung des Absatzes oft zu Überbeständen.
Die Absatzplanung mündet nach Bereinigung von Sonder-Effekten in die Prognose.
Abschreibungen
Grundsätzlich sind Bestände nach Anschaffungs- oder Herstellkosten zu bewerten. So steht es in Deutschland im Handelsgesetzbuch (HGB) seit mehr als 120 Jahren. Allerdings verlangt das Vorsichtsprinzip, dass Abschreibungen von diesem Wertansatz vorzunehmen sind, wenn der Wert zum Stichtag kleiner ist, als eben die Anschaffungs- oder Herstellkosten. Da gerade bei wenig gängigen Ersatzteilen unklar ist, ob diese überhaupt noch verkauft werden, fallen auf diese Umlaufbestände besonders häufig Abschreibungen an.... ⏩ mehr
Dabei ist der Ermessensspielraum ausgesprochen hoch. Daher gibt es eine Fülle an Verfahren, um diese Form der Wertberichtigung zu ermitteln. Häufig basiert die Kalkulation auf der Reichweite zum Stichtag. Gerade bei endbevorateten Ersatzteilen nach EOP kann oder sogar muss die Lagerreichweite mehrere Jahre betragen. Da Abschreibungen jedoch gegen den Gewinn laufen sind sie ausgesprochen ungern gesehen.
Daher muss das Ersatzteilwesen alles daran setzen, zu hohe Lagerreichweiten von vorneherein zu vermeiden. Trotzdem lassen sich Abschreibungen nicht gänzlich verhindern. Denn bei Absatzmengen von unter 5 Stück und Verbrauchshäufigkeiten von 2 bis 3 Bedarfen im Jahr versagt so ziemlich jede Prognose. Der Grat zwischen Fehlteilen und Überbeständen (mit der Notwendigkeit zur Abschreibung) ist hier daher besonders schmal. Dies sollte jedoch nicht davon ablenken, dass mindestens die gut gängigen Ersatz- und Serviceteile deutlich höhere Umschlagshäufigkeiten aufweisen.
Abverkauf
In jedem Ersatzteillager sammeln sich Ladenhüter und Lagerleichen. Sei es, dass die Bedarfe unerwartet zurückgegangen sind, oder auch weil der Allzeit-Bestand zu großzügig kalkuliert wurde. Außerdem kann es im Vorfeld von Ersetzungen angesagt sein, den Bestand der bisherige Variante abzubauen.... ⏩ mehr
Bevor die Wertberichtigungen den Wert komplett kompensieren oder ein Ablaufdatum erreicht ist, sollte ein Abverkauf stattfinden. Dabei ist es ungemein hilfreich, zuächst den Kunden die Abverkaufsware anzubieten, die sie vorher bereits gekauft haben. Ergänzend kommt der Abverkauf an bekannte Nutzer der passenden Maschinen-Population für eine Abverkaufsaktion infrage. Je konkreter die Person adressiert werden kann, die ein Interesse haben könnte, desto größer die Erfolgsaussichten.
Auf zweierlei muss bei jedem Abverkauf geachtet werden:
- eine Retoure ist ausgeschlossen,
- der Abverkauf selbst darf nicht Auslöser für eine erneute Bestellung werden.
Mittel zur Bewerbung der Abverkaufsaktion sind insbesondere
- Mailings,
- Banner-Werbung im Fuß von E-Mails,
- und eher ausnahmsweise auch die telefonische Direktansprache.
After Sales Management
After Sales Service
Wie schon die Bezeichnung After Sales Service vermuten lässt, handelt es sich sowohl um verkäuferische Elemente (hier besonders der Ersatzteilverkauf) und Dienstleistungen durch den Service (früher: Kundendienst). Je nach Gebiet ist der Anteil von Verkauf und Dienstleistung jeweils stark unterschiedlich.
Wegen der hohen Bedeutung des After Sales Service wie auch des Ersatzteilgeschäfts für den Maschinenbau finden Sie hier im Blog eigene Beiträge.
Aftermarket
Zum Thema Aftermarket existiert ein eigenständiger Beitrag.
Allzeit-Bevorratung
Synonym zu Endbevorratung im Rahmen des Lebenszyklus von Ersatzteilen, insbesondere nach End-of-Production (EOP)
Andler Formel
Die Andler-Formel ist ein in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entstandene Methode zur Losgrößen-Optimierung (engl.: Economic Order Quantity). Die Losgrößen können dabei nicht nur die Produktion betreffen, sondern auch die Beschaffung. Damit sind sie Gegenstand der Bestellmengen-Rechnung. Ziel der Losgrößen-Optimierung ist dabei die Minimierung der Gesamtkosten, bestehend aus Lager- und Rüstkosten.... ⏩ mehr
Was sich zunächst einfach anhört, wird bei genauerer Betrachtung durchaus aufwändig. Denn sowohl die Lager- wie auch die Rüstkosten sind sowohl zeitlich variabel, wie auch von den Artikeln abhängig. Damit gehen meist etliche Parameter einher. Und wie es im Allgemeinen mit der Datenpflege bei Ersatzteilen so aussieht, ist jeder zusätzliche Parameter eigentlich einer zu viel.
Daher wird die Andler-Formel in der Ersatzteilbeschaffung in der Regel nicht eingesetzt. Dabei geht es jedoch nicht nur um die Fülle der zu pflegenden Daten. Das Volumen ist durchaus vergleichbar mit alternativen Bestellmengen-Formeln. Hintergund ist vielmehr das beachtlich hohe Volumen der ungängigen Ersatzteile. Vor diesem Hintergrund geht es vor Allem darum, nachvollziehbare Verfahren mit eher einfachen Regeln einzusetzen. Hier liegt jedoch eine Kluft zwischen Maschinenbau und zum Beispiel der Automobil-Industrie vor. Denn letztere verfügt über drastisch höhere Absatzmengen.
Artikelnummer
Synonym zur Materialnummer. Die Artikelnummer ist in einem ERP-System der führende Index zu jedem einzelnen Ersatzteil. In der Ersatzteillogistik können Chargen und Serialnummern die Artikelnummer ergänzen. Darüber hinaus können auch Ersatzteile konfigurierbar sein. Hierunter fallen im Maschinenbau insbesondere Farbvarianten. Sowohl die Nutzung von Chargen, von Serialnummern wie auch eine Konfiguration erhöhen den Aufwand in der gesamten Ersatzteillogistik erheblich.... ⏩ mehr
Die Ausprägungen, die an einer Artikelnummer hängen finden sich im Materialstamm. Oft sind diese Ausprägungen in den Datenbanken von ERP-Systemen hierarchisch und nach Sachgebieten aufgebaut. Ergänzend oder auch führend können daneben Daten in PIM-Systemen gespeichert sein. Um Inkonsistenzen zu vermeiden empfiehlt es sich, jede Ausprägung einer Artikelnummer nur einmal zu pflegen. Von diesem führenden System werden sie dann maschinell verteilt.
B, wie Bedarfsplanung
b2b Customer Journey
Die Customer Journey (deutsch: Kundenreise) beschreibt den Weg eines Kunden von der Realisierung eines Problems bis zum Kauf, und speziell im After Sales Service auch danach. In jeder dieser Phasen ist ein Kunden anders aufnahmefähig für werbende Elemente.... ⏩ mehr
Kennzeichen der b2b Customer Journey, im Gegensatz zum b2c, ist nicht nur die lange Dauer, sondern dass sich die Person des Kunden im Lauf der Reise ändert. Ist der erste Kontakt oft geprägt durch die Fachabteilung, kann eine Bedarfsprüfung für eine Maschinenoption durchaus durch die Instandhaltung erfolgen. Die nächste Station auf der Customer Journey im b2b kann dann der Einkauf sein. Bei sehr hohen Investitionen können auch die Einkaufsleitung und das Controlling (für die finanzielle Prüfung) mitspielen. Daher darf sich ein aktiver Verkauf von Ersatzteilen nicht auf eine Zielgruppe beschränken.
Ansonsten erwarten Kunden im b2b eigentlich die gleichen Interaktionen wie im b2c.
Barcode
Ein Barcode ist zunächst einmal nichts anderes als eine maschinenlesbare Schrift. Träger der Informationen waren Balken (engl. bar), die zusammen mit den Lücken und eingebauten Kontroll-Elementen (z.B. Prüfziffern) ein extrem hohes Maß an Zuverlässigkeit gewährleisten.
Seit der Erfindung in den 70er Jahren haben Barcodes einen Siegeszug durch alle Bereiche der Logistik angetreten. Ein Ende ist nicht absehbar, da immer noch in erheblichem Umfang manuell von Etiketten abgeschrieben wird.... ⏩ mehr
Seit Anfang des Jahrtausends ergänzen zweidimensionale Codes die Linien bisheriger Barcodes. In der Logistik sind QR- und Datamatrix-Codes verbreitet. Der so hinterlegte Informationsgehalt ist damit deutlich gestiegen. Durch die Verschlüsselung von IP-Adressen können zudem direkt Webseiten aufgerufen werden. Dadurch ist das zugreifbare Informationsvolumen quasi unbegrenzt.
Barcodes alter Prägung können einfach durch Fonts aus jeder Anwendung heraus gedruckt werden. Einige Barcode-Fonts selbst existieren im Internet zum Download.
Das ist bei QR-Codes schwieriger. Zwar können diese ebenfalls kostenlos generiert werden. Aber dafür ist man im einfachsten Fall auf das Internet angewiesen.
Bedarfsplanung
besser: Materialbedarfsplanung. Bei der Bedarfsplanung wird die Menge an Ersatzteilen ermittelt, die für den Planungshorizont benötigt wird. Sie findet im Rahmen der Beschaffung statt. Ziel der Bedarfsplanung ist es, sicherzustellen, dass alle erforderlichen Teile
- in ausreichender Menge,
- in passender Qualität,
- zu den vom Ersatzteileinkauf definierten Preisen
- und vor allem zum richtigen Zeitpunkt
zur Verfügung stehen, damit keine Fehlteile auftreten. Außerdem sollen Überbestände vermieden werden. Dabei muss es immer sowohl um die Minimierung der Kapitalbindung, wie auch um die Beachtung der Lagerkapazität gehen.
Die Bedarfsplanung zielt daher auf den optimalen Bestand im Ersatzteillager ab. Anders als im Planungsprozess für Primärprodukte exisiert für Ersatzteile in der Regel keine Vertriebsplanung. Die Prognose-Bedarfe sind daher meist ohne Saisonalität und folgen der Regel: es geht weiter wie bisher. Lediglich im Rahmen von Ersetzungen und stark rückgängiger Maschinenpopulation gibt es Abweichungen von dieser stark vereinfachenden Annahme. Als Ausnahmen gelten darüber hinaus Werbe-Aktionen.
Benchmark Ersatzteillogistik
Die wenigsten Unternehmen kommunizieren offen über ihre logistischen Kennzahlen (kpi). Das, und außerdem eine Fülle von Besonderheiten in jeder Organisation, erschwert die Erhebung von Benchmarks. Benchmarks (engl. für Richtgröße) sind dabei die Ergebnisse von Best Practices, nicht nur in der Ersatzteillogistik.
Dabei gibt es durchaus Lösungen, wenn es darum geht, Benchmarks festzustellen. So können sich Unternehmen zusammentun, um im kleinen Kreis Kennzahlen auszutauschen, zum Beispiel beim VDMA. Andererseits nutzen Unternehmensberater meist die Gelegenheit, bei Kunden Kennzahlen zu erheben.... ⏩ mehr
Diese unterliegen jedoch immer der Verschwiegenheit, so dass eine Nennung von Benchmark-Unternehmen von vorneherein ausgeschlossen ist. Trotzdem sind in beschränktem Ausmaß Vergleiche möglich. Darüber hinaus erlaubt die Arbeit mit Logistik-Beratern in der Ersatzteil-Logistik natürlich die Anwendung von Best Practices. Das Ziel muss es sein, sich durch deren Anwendung den Benchmarks in der Ersatzteillogistik zu nähern.
Beschwerden Management
Man kann streiten, ob das Management von Beschwerden eher in der Ersatzteillogistik oder im Ersatzteilverkauf angesiedelt ist. Doch das ist müßig. Meist sind logistische Themen Gegenstand der Beschwerden:
- Fehlteile,
- lange Lieferzeit,
- Kommissionierfehler,
- Bruch nach dem Verpacken,
- nach dem Verfalldatum und damit überaltert (weil keine Chargen geführt werden),
und so einiges mehr. Zwar ist dann ein Ersatzteil-Vertrieb der Blitzableiter. Aber das Beschwerden-Management beginnt den operativen Weg doch in der Auftragsabwicklung. Und damit in der Ersatzteillogistik.... ⏩ mehr
Dort muss es zum einen darum gehen, dem Kunden kurzfristig zu helfen. Andererseits sind die Ursachen für die Beschwerden abzustellen. Schließlich handelt es sich um Mängel, die nicht wiederholt werden sollten. Daher ist ein strukturiertes Beschwerde-Management erforderlich, das alle Elemente eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses enthält.
Neben diese Fragen von Abläufen tritt das Vertrauensverhältnis zum Kunden. Denn sowohl die rein menschliche Komponente eines sich Beschwerenden (Empathie zu allererst), wie auch die schnelle Abhilfen verlangen nach engagierten und mit kompetenten Mitarbeitern.
Bestandsanalyse
Der Ersatzteilbestand ist immer zu hoch. Jedenfalls, wenn es um das gebundene Kapital geht. Allerdings sehen Kunden das ganz anders. Die erleben zu viele Fehlteile. Und natürlich sind deren Nachlieferungen immer zu spät.
Wenn es darum geht,
- warum dieser Bestand überhaupt in dieser Höhe da ist,
- wie man ihn gezielt abbauen kann,
dann kommt die Bestandsanalyse zum Einsatz. Denn ohne eine klare Analyse vor Bestandsursachen und -zusammensetzung wird der Bestand nicht auf magische Weise sinken. In der einfachsten Form wird der Bestand durch eine abc-Analyse auf wertmäßig besonders hohe einzelne Positionen untersucht. Hinzu kommt die xyz-Analyse zur Ermittlung der Gängigkeit. Hierdurch werden die Renner und die Penner im Lager identifiziert.... ⏩ mehr
Ergänzend können hinzu kommen
- die Analyse nach letztem Bestands-Zugang,
- die Kapitalbindung durch Lagerleichen sowie die Abschreibungen,
- eine Reichweiten-Betrachtung,
- die Analyse der Anzahl erforderlicher Stellplätze (und damit der Nutzung von Lagerkapazität),
- eine Verteilung nach Standorten im Liefernetz,
- oder auch die Analyse der Absatz-Strukturen.
Die Schaffung aussagekräftiger Key Performance Indicators (kpi) und auch deren grafische Aufbereitung ebnen den Weg zur Beseitigung von Überbeständen.
Neben der oft dominierenden finanziellen Betrachtung kann auch eine schlechte Verfügbarkeit Auslöser für eine Bestandsanalyse sein. Dann kommen Kennzahlen eben zu Verfügbarkeit hinzu.
Bestandsoptimierung
Eine Bestandsoptimierung ist etwas andreres als eine Bestandssenkung. Eine Bestandsoptimierung kann sogar eine Bestandserhöhung sein. Denn bei der Bestandsoptimierung geht es um das Austarieren von Bestand und Verfügbarkeit. Meist trifft jedoch beides zu:
- zu hohe Bestände für einen Teil der Ersatzteile, meist verbunden mit Wertberichtigungen,
- zu geringe Bestände für einen anderen Teil, und damit eine zu geringe Verfügbarkeit.
Und schließlich geht es meist noch um die Optimierung der Bestandsverteilung im logistischen Netzwerk.... ⏩ mehr
Eine Bestandsoptimierung wir nicht gelingen, ohne zum einen eine Bestandsanalyse durchzuführen. Zum anderen müssen die Anforderungen aus der Bedarfsstruktur klar sein. Denn dauerhafte Fehlteile kennen eben keinen Bestand. Außerdem müssen die Restriktionen der Optimierung bekannt sein, allen voran das maximal gebundene Kapital. Diese Kapitalbindung in Kombination mit einer Ziel-Verfügbarkeit (im Sinne eines Service Level Agreements) stellen den Zielkonflikt dar, den jede Ersatzteil-Disposition in sich trägt.
Als wäre dieser Zielkonflikt des Bestandmanagements nicht genug, kommt die Verteilung der Ersatzteil-Bestände in der Lieferkette hinzu:
- beim Lieferanten,
- in der (eigenen) Fertigung,
- im Zentralen Lager,
- bei Händlern und Niederlassungen,
- auf Ebene von Technikern
- und letztlich auch bei Kunden, zum Beispiel als Konsignationsbestand.
Die Ziel-Verteilung muss sich je nach Life Cycle für jedes einzelnen Ersatzteils anpassen. Schon aus dieser Flut an Anforderungen wird schnell klar, dass weder die Pflege von Beschaffungs-Parametern noch das Bestellwesen selbst manuell zu schaffen ist. Hier helfen nur elektronisch implementierte Regelwerke. Das allerdings klappt für die Pflege der Wiederbeschaffungszeiten nur ausnahmsweise. Hier ist der gute Kontakt eines jeden Disponenten zu dessen Lieferanten gefragt.
Bestandsverwaltung
Der Begriff der Bestandsverwaltltung klingt sehr nach Behörde. Allerdings ist die Bestandsverwaltung zentraler Teile jeder Lagerorganisation. Denn letztlich definiert sich eine hohe Verfügbarkeit über Bestände, sofern nicht eine make-to-order Politik im Rahmen eines durchlaufenden Auftrags punktgenau Bestand erzeugt wird.
Schon wegen der Fülle an zu lagernden Ersatzteilen organisieren Ersatzteilläger ihre Bestände zu einem hohen Anteil chaotisch angeordnet. Hierzu bedarf es allerdings einer Bestandsverwaltung in einem Lagerverwaltungssystem (LVS), bzw. auf englisch eines Warehouse Management Systems (WMS).... ⏩ mehr
Mit einem LVS bzw. WMS gelingt es, nicht nur die einzelnen Stellplätze der Ersatzteile zu verwalten. Das, was chaotisch klingt, darf nicht im Chaos enden. Daher ist es durch diese Form der Bestandsverwaltung auch möglich, Lagerzonen zu definieren und zur Wege-Optimierung zu nutzen. Außerdem sind so Aussagen zur genutzten Lagerkapazität im Ersatzteillager möglich, ohne dass jemand die Regale inspizieren müsste.
Bestellpunktverfahren
Bei Bestellpunktverfahren wird kontinuierlich (täglich) geprüft, ob die Auslösung einer Bestellung erforderlich ist. Dabei werden der frei verfügbare Bestand mit offenen Bedarfen (Planbedarfe aus Prognosen und Kundenaufträge) und geplanten Zugängen (meist Bestellungen, aber z.B. auch Retouren) verrechnet gegen einen Zielbestand (zur Bestell-Auslösung).... ⏩ mehr
Im einfachsten Fall ist der Zielbestand Null: es handelt sich um ein Ersatzteil mit einer make-to-order (mto)- oderpurchase-to-order-Ausprägung. Dann geht es sich um ungängige Ersatzteile.
Durch einen Sicherheitsbestand erhöht sich dieser Zielbestand. Dadurch entsteht ein Puffer für unvorhergesehene Bedarfe bzw. Liefer-Abweichungen. Bei der Disposition mit Meldebeständen berücksichtigt das Verfahren zusätzlich die Wiederbeschaffungszeit, um rechtzeitig zu bestellen. Die Meldebestandsdisposition berücksichtigt jedoch keine Bedarfe in der Zukunft. Wegen des hohen Aufwands für Datenpflege ist diese Ausprägung eines Bestellpunktverfahrens daher für Ersatzteile nur bedingt geeignet. Daher fällt es für eine Bestandsoptimierung in der Regel aus.
Das Arbeiten mit Sicherheitsbestand ist das gebräuchliche Verfahren in der Ersatzteil-Disposition. Hinzu kommt bei gängigen Ersatzteilen eine Prognose.
Bestellrhythmusverfahren
Beim Bestellrhythmusverfahren werden Bestellungen in einer festen zeitlichen Taktung ausgelöst. Wesentlicher Vorteil ist der reduzierte Aufwand für Dispositionsläufe sowie eine bessere Verlässlichkeit für Lieferanten.
In der Ersatzteil-Disposition ist das Bestellrhythmusverfahren eher unüblich, da die Bedarfe im Ersatzteilgeschäft meist mit geringer Häufigkeit vorkommen. Hierdurch lohnen regelmäßige Bestellungen überhaupt nur für hochgängige Ersatzteile. Die insgesamt kleinen Mengen würden zudem eine Bestellmengen-Optimierung deutlich erschweren. Bei der Anwendung von Prognosen im ERP-System kann es durch die regelmäßige Erzeugung von Planbedarfen allerdings zu einem sehr regelmäßigen Bestellverhalten kommen.
Statt des Bestellrhythmusverfahrens kommt eher das Bestellpunktverfahren zum Einsatz.
Bodensatz
Mit Bodensatz wird der Teil des Lagerbestands bezeichnet, der im laufenden Geschäft nicht angefasst wird. Dies sind zum einen Überbestände, also eigentlich nicht erwünschte Lagerleichen. Andererseits handelt es sich um die Summe der Sicherheitsbestände.... ⏩ mehr
Während Lagerleichen nur selten bewusst herbeigeführt werden (Ausnahme: Endbevorratung bei end-of-production), sind die Sicherheitsbestände der wesentliche Stellhebel für die Optimierung der Bestände. Im Rahmen der Lagerlogistik geht es darum, den Bodensatz aus den Zonen hoher Aktivität zu entfernen. Das setzt für die Sicherheitsbestände jedoch mindestens 2 Behälter voraus. Denn der einzelne Sicherheitsbestand dient sehr wohl der Verfügbarkeit, da er bei Bedarfsschwankungen als Puffer dient.
build to order
Synonym zu make-to-order (mto). Ein Ersatzteil wird nicht aus einem Lagerbestand entnommen, um Kundenbedarfe zu befriedigen. Statt dessen wird das Ersatzteil bei Auftrag erst gefertigt. Dies ist bei selten gängigen Ersatzteilen meist unumgänglich. Schließlich muss der Lagerbestand im Sinne des Working Capital knapp gehalten sein.... ⏩ mehr
Einfache Zusammenstellungen (Kits) oder Montage-Baugruppen lassen sich jedoch im Ersatzteilgeschäft im Rahmen des Auftragsdurchlaufs fertigen. Das erspart gerade bei ähnlichen Ersatzteilen mit hoher Varianz (Kabelsätze) unnötigen Bestand in finanzieller und logistischer Hinsicht. Allerdings bedeutet dies eine Ausnahme bei der Messung der Verfügbarkeit: build to order-Ersatzteile sind bei Auftragseingang nicht im Bestand und doch verfügbar. Für die Liefertreue sollte eine gute make-to-stock Organisation keine Auswirkungen haben.
C, wie C-Teile
C Teile Management
Der Begriff der C-Teile stammt aus einer Klassifikation nach abc. Dabei geht es um die Teile, die in der Regel unbedeutend sind. Die Bedeutung wird einem Teil über den Umsatz, hier dem Umsatz im Einkauf, zugewiesen. Für den Ersatzteil-Einkauf sind solche Teile für Preisverhandlungen nicht relevant. Denn die Prozesskosten bei Beschaffung und Logistik liegen weit über dem eigentlichen Teilewert. Wegen dieser Erkenntnis existiert ein eigenständiges C Teile Management.
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Inhaltlich befasst sich das C-Teile-Management mit der Verschlankung der Prozesse. Hier kommen zum Beispiel C-Teile Lieferanten zum Einsatz, die selbstständig ein bestimmtes Produktspektrum auffüllen. Im einfachsten Fall handelt es sich um Normteile.
Eine weitere Frage befasst sich mit schlanker Bestandsverwaltung. Wegen des geringen Wert der C-Teile tritt an die Stelle einzelner Bestandsbuchungen die sofortige Buchung in die Kosten. Gegenüber Kunden fakturiert der Service statt einzelner geringwertiger Ersatzteile eine Kleinteile-Pauschale. Das erspart nicht lohnende Bestandsmeldungen für Kleinteile.
Allerding müssen die Zusammenhänge zwischen dem einzelnen C-Teil und der Maschine weiterhin transparent bleiben. Denn eine schlechte Erst-Erfüllungsquote (first-time-fix) im Service frisst sonst alle Einsparungen bei den Prozesskosten auf. Hinzu kommt, dass selbst bei geringwertigen Normteilen der Einbau eines falschen C-Teils zum Maschinenversagen führen kann. Vom Gefährdungspotenzial gegenüber Menschen ganz zu schweigen.
Chaotische Lagerhaltung
Bei einer chaotischen Lagerhaltung gejt es keineswegs chaotisch zu im Ersatzteillager. Vielmehr erfolgen Einlagerungen an jeweils geeigneten Stellplätzen. Diese sind, im Gegensatz zur Festplatzlagerung, nicht dauerhaft festgelegt.
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In der Regel ist die Stellplatz-Wahl bei der chaotischen Lagerhaltung jedoch nicht völlig frei. Einerseit definiert der Platzbedarf die Lagermittel. Andererseits soll durch eine strukturierte Einlagerung eine Wegeoptimierung bei der Kommissionierung ermöglicht werden. Bei Kleinteilen ergänzen sich beide Überlegungen. Denn eine hohe Lagerdichte, etwa bei Kleinteilelagern oder Lagerliften, reduziert die Laufwege ohnehin, zumindest bei Ersatzteillägern nach dem Mann zur Ware Prinzip. Darüber hinaus soll die Gängigkeit von Ersatzteilen, ermittelt zum Beispiel nach der xyz-Analyse, angewendet werden. Dadurch werden Slow Mover weit entfernten Zonen eingelagert.
Bei automatisierten Lägern nach dem Ware zum Mann Prinzip bedarf es ohnehin keiner Rücksicht auf leichte Findbarkeit durch Erinnerung.
Chargen
Chargen dienen der lückenlosen Nachverfolgung von Fertigungslosen von Ersatzteilen. Sie kommen insbesondere für sicherheitskritische Bauteile zur Anwendung. Aber auch alternde Teile (z.B. Gummi-Dichtungen) und Service-Produkte (z.B. Klebstoffe) lassen sich über Chargen identifizieren. Damit lässt sich zum Beispiel verhindern, dass sie nach Ende der Haltbarkeit noch ausgeliefert werden.
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Durch Chargenführung tritt neben die Artikelnummer die Chargennummer, die bei allen Prozesschritten mitgeführt werden muss:
- vom Wareneingang
- über die Lagerung
(Zusammenlagerung mehrerer Chargen ist verboten), - die Kommissionierung
- und die Auslieferung
- bis hin zur Retoure.
Auch alle Fertigungsschritte in der Ersatzteillogistik (Vorverpackung, Bildung von Sets) sind so betroffen. Wegen des damit verbundenen Aufwands (zusätzliche Erfassung und Dokumentation) versuchen Ersatzteil-Organisationen daher die Nutzung von Chargen zu vermeiden.
Es gibt allerdings auch Branchen, die für alle Ersatzteile nicht nur eine Chargenführung vorschreiben. Als Steigerung der Nachverfolgbarkeit muss jedes Ersatzteil in der Prozesskette identifizierbar sein. In diesem Fall spricht man von Serialisierung. Beispiele hierfür sind die Flugzeug-Industrie und der medizinische Apparatebau.
Contract Logistics
Englisches Synonym für Kontraktlogistik.
Cross Docking
Das Cross Docking kommt ursprünglich aus der Begriffswelt von Umschlaglägern. Dabei wird Ware von einem Eingangstor (Dock) unmittelbar zu einem Ausgangstor transportiert, ohne eingelagert zu werden.
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In der Ersatzteillogistik hat diese Methode der Durchlaufzeit-Verkürzung erst spät Einzug gehalten. Denn gerade im Ersatzteilwesen ist Zeit ein knappes Gut. Daher werden Verfügbarkeiten von über 95 % angestrebt. Kommt es zu Fehlteilen muss es schnell gehen. Das gilt nicht nur für die Auftragsabwicklung, sondern natürlich auch für das Ersatzteillager.
Daher genießen im Wareneingang eintreffende Fehlteile eine besondere Behandlung. Zur Beschleunigung der Lieferperformance werden solche Ersatzteile nicht nur unmittelbar bebucht, sondern auch physisch ausgeschleust und in einer Cross Docking Zone für die Kommissionierung bereitgestellt. Dabei ist es meist gleichgültig, ob es sich um eine Ware-zum-Mann oder um eine Mann-zur-Ware Kommissionierung handelt.
Cross Selling
Das Cross Selling wird im aktiven Ersatzteilverkauf eingesetzt, um zusätzlich zum bestellten Ersatzteil weitere Artikel anzubieten. Meist geht es um Ergänzungen zum bestellten Ersatzteil, z.B. wird zusätzlich zum Deckel eine Dichtung oder eine Dichtmasse offeriert. Manchmal kann es auch rein technisch Sinn machen, statt nur des rechten auch gleich das linke Lager auszutauschen. In Ergänzung zum Cross Selling steht das Upselling für das Angebot von mehr gleichen oder den Ersatz des geplanten Ersatzteil durch ein umsatzstärkeres.
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Alle Angebote setzen einen guten Kenntnisstand zum Ersatzteil-Portfolio, zur Konstruktion selbst, oder auch zur Arbeitsweise voraus. Alternativ können mit geeigneten Auswertungen bisherige "Zusammenkäufe" ermittelt werden. Mit dem Siegeszug von Webshops müssen solche Verbindungen und Angebotsformen in die Stammdaten und Prozesse des Shops überführt werden.
Das Cross Selling kann bis zum Ersatz des bestellten Teils gehen:
statt eines einzelnen Filters soll der Kunde ein Wartungskit bestellen.
Insgesamt steht das Cross Selling damit nicht nur für ein geeignetes Mittel zur Umsatzsteigerung. Auch die Kundenzufriedenheit kann durch passende Angebote merklich gesteigert werden. Denn es können ebenso kostspielige wie zeitraubende Mehrfach-Anfahrten und -Reparaturen vermieden werden.
Customer Journey
Die Customer Journey beschreibt die Kundenreise (im Ersatzteilgeschäft) vom ersten Erahnen eines Bedarfs bis zum (Ersatzteil-)Kauf. Denn auch Ersatzteile müssen oft nicht zwingend erforderlich sein. Im Sinn eines aktiven Ersatzteilverkaufs kann der erste Touch Point dabei das Wecken eines Zweifels sein.
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Hat Ihr Kunde einmal bestellt, präsentieren Sie ihm einerseits ein weiteres Produkt für eine neue Kundenreise auf einem Flyer. Andererseit könnte Ihre personalisierte Mail zum bereits erhaltenen Ersatz- oder Serviceteil ein Upselling-Angebot machen.
Customer Touch Points
Aktiver Verkauf von Ersatzteilen ist nicht zuletzt die Nutzung der Fülle an Kundenkontaktpunkten im After Sales. Der erste Kontaktpunkt kann noch vor dem Verkauf der Maschine oder Anlage liegen. Denn dann geht es zum Beispiel im Maschinen-Angebot auch um Ersatzteilpakete. In der Folge ergeben sich mit
- jedem Besuch des Shops,
- jeder Bestellung,
- jeder Lieferung,
- jedem Techniker-Besuch
weiter Kontaktpunkte. Jeder dieser Customer Touch Points, je sogar jede einzelne Mail, ist eine Gelegenheit zur Kundenbindung.... ⏩ mehr
Dabei geht es einerseits darum, die Loyalität des Kunden zu steigern, aber andererseits auch immer, Zusatzverkäufe zu realisieren. Das ist allerdings kein Zufallsprodukt. Im Rahmen eines Ersatzteil-Marketings hilft systematisches Arbeiten. Denn die Fülle möglicher und reeller Touch Points verlangt nach einer Priorisierung. Hinzu kommt die Ausrichtung auf den jeweiligen Kundentypen, oder sogar auf diesen einen Kunden.
D, wie Disposition
Demand Planning
Das Demand Planning ist Teil der Ersatzteil-Disposition. Beim Demand Planning handelt es sich um die englische Übersetzung der Bedarfsplanung.
Disposition
Im englischen "Parts Planning". Zur allen Komponenten der Disposition von Ersatzteilen finden Sie hier eine Reihe von Beiträgen.
drop shipment
Ein drop shipment beschreibt die Belieferung eines Kunden nicht aus dem zugeordneten Ersatzteillager, sondern von einer vorgelagerten Stufe der Supply Chain. Das kann statt eines Regionallagers das Zentrallager sein, oder auch ein Komponenten-Hersteller, der im Auftrag des OEM versendet.... ⏩ mehr
Ausschlaggebend für diese Form der Ersatzteil-Belieferung ist oft die Beschleunigung der Lieferung bei Rückstand. Denn egal, wie schnell der Durchlauf durch ein Lager erfolgt, diese logistische Stufe kostet Zeit. Da es sich bei dieser Anforderung zum drop shipment (hoffentlich) um einen Ausnahmefall handelt, erfolgen die zugehörigen Bestandsbuchungen meist manuell.
Andererseits können Kosten relevant sein. Gerade bei sehr hohen Transportkosten für sperrige oder sehr schwere Teile reduziert ein drop shipment die Kosten signifikant.
Als drittes Argument für ein drop shipment kann eine sehr hohe Varianten-Vielfalt hinzu kommen. Zur schnellen Bedarfserfüllung erfolgt die Lieferung direkt vom Hersteller statt aus einem Ersatzteillager. Da es sich dann um einen Regelprozess handelt können hier Automatismen greifen.
Dublette
Mit Dubletten werden Ersatzteile beschrieben, die als Materialnummer doppelt existieren, obwohl es sich um ein einziges Teil handelt. Solche Dubletten entstehen einerseits, wenn in der Entwicklung keine brauchbare Klassifikation existiert. So wird eine Schraube ein zweites Mal angelegt. Andererseits bereitet der zunehmende Einsatz zugekaufter Baugruppen Dubletten Vorschub. Denn bei der Auflösung dieser Baugruppen zu einzelnen Ersatzteilen ist oft nicht klar, dass Elemente bereits existieren.... ⏩ mehr
Neben diese echten Dubletten treten gerade in späten Phasen des Life Cycle Ersetzungen für fast identische Teile. Man spricht dannn von unechten Dubletten, wenn Ersatzteile sich zum Beispiel nur in nicht funktionsrelevanten Nuancen unterscheiden. So macht es bei sehr alten Maschinen in der Regel keinen Unterschied, ob Ersatz-Schrauben in schwarz, vernickelt oder in einer rostfreien Version eingesetzt werden.
Zu unterscheiden sind Dubletten von reinen Ersatzteilnummern, wenn für eine Materialnummer in der Ersatzteillogistik mehrere kundenspezifische oder maschinenspezifische Nummern existieren. Ein solcher Ansatz wird gewählt, um Transparenz im After Market zu reduzieren.
Durchlaufzeit(en)
Die Durchlaufzeit beschreibt die Dauer vom Eingang eines Auftrags bis zu dessen Abschluss. Im Fall eines Kundenauftrags ist die Durchlaufzeit wesentlicher und meist gut beeinflussbarer Teil der Zeit zwischen Ausfall einer Maschine und der Inbetriebnahme nach Reparatur. Die Durchlaufzeit ist fast immer drastisch länger als die Summe aller Prozesszeiten.
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Um die Durchlaufzeit zu reduzieren macht es daher zunächst wenig Sinn, sich um die Reduzierung der Prozesszeiten zu kümmern. Denn in der Regel sind es die Wartezeiten, die die Dauer bestimmen. Dazu gehören insbesondere Zeiten zur Bildung von Losen aller Art, beispielsweise
- Sammlung von Ersatzteilbedarfen eines Technikers vor Datenübertragung bzw. Bestellung,
- Sammlung von Kundenaufträgen vor Freigabe von Lieferungen,
- Priorisierung von Kommissionieraufträgen vor Freigabe,
- (mehrstufige) Sammel-Kommissionierung,
- Warten auf Abholung,
- Sammel-Transporte,
- Touren-Optimierungen von Service-Technikern.
Natürlich ist jeder der genannten Schritte für sich sinnvoll und folgt betriebswirtschaftlicher Logik. Wenn allerdings die oberste Priorität bei einer minimierten Reparaturzeit (von vertraglich definierten wenigen Stunden) liegt, steigen die Anforderungen an unmittelbar aufeinander folgenden Prozesschritten.
Eine häufig anzutreffende Beschleunigung der Durchlaufzeit ist die Vorzugsvereinahmung von Fehlteilen im Wareneingang. Durch eine Cross Docking-Funktion werden solche meist dringend benötigten Ersatzteile als Bypass unmittelbar in der Kommissionierzone bereitgestellt. Denn das reduziert nicht nur die Wegezeiten, sondern auch die Durchlaufzeit.
E, wie Ersatzteil
edo
siehe End-of-Delivery-Obligation
Eiserner Bestand
Etwas in die Jahre gekommenes Synonym für den Sicherheitsbestand. Dahinter steht die Idee, dass dieser Bestand auf jeden Fall für den Fall der Fälle immer da sein soll. Der Eiserne Bestand kommt jedoch auch nicht gegen die zwangsläufig schwierige Statistik von Ersatzteilen an.
Manchmal wird versucht, diesen Eisernen Bestand dadurch sicherzustellen, dass von einem Ersatzteil Bestand gesperrt wird, zum Beispiel im Qualitätskontrollbestand. Eine andere Variante ist die Lagerhaltung des Teils unter einer fiktiven Artikelnummer. Beide Verfahren führen dazu, dass Bestand außerhalb der regulären Prozesse vorgehalten wird. Damit können weder die üblichen automatischen Prozesse damit arbeiten, noch wird bei Entfall des Bedarfs der Eiserne Bestand aufgelöst. Und schließlich muss sich jemand im Auftragsfall daran erinnern, dass da ja noch der Eiserne Bestand ist ...
End of Life
Mit End of Life bezeichnet man das Ende des Lebenszyklus (life cycle). Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um das Lebenszyklus-Ende der Maschine oder Anlage handelt, oder um End of Life des Ersatzteils. Zumindest nach deutschem Recht hat der Kunde eines Maschinenkaufs zwar einen Anspruch auf Ersatzteilversorgung nach Treu und Glauben. Dieser währt jedoch nicht ewig, und auch ganz sicher nicht bis die Maschine selbst verschrottet wird. Häufig muss für sehr alte Maschinen nach End of Service der Teile auf ein Reengineering zugegriffen werden.... ⏩ mehr
Im anderen Fall, Ersatzteile sind noch als Lagerleichen im Bestand, aber die Maschinenpopulation ist unklar, ist die Verschrottung oft eine Option. Ein "last call" an die letzten bekannten Betreiber dieses Maschinentyps kann hier Sicherheit bringen. Außerdem winkt ein oft außerordentlicher Erlös.
End of Delivery Obligation (EDO)
End of Delivery Obligation (abgekürzt edo) kennzeichnet einen Punkt im Ende des Lebenszyklus (life cycle) von Ersatzteilen. Allerdings ist dieser im Maschinenbau nur selten ausgeprägt, und kommt noch seltener in Stammdaten vor. Ausnahmen betreffen einzelvertragliche Vereinbarungen mit Kunden, da zumindest aktuell (2022) in Deutschland die Ersatzteilversorgung des After Market auf Treu und Glauben beruht. Die EU hat für wenige Segmente speziell im B2C Vorschriften erlassen. Diese betreffen jedoch hauptsächlich weiße Ware.
Im B2B geht es lediglich um Motoren, Ventilatoren und Schweißgeräte.
Endbevorratung
synonym auch "Allzeitbevorratung". Die Endbevorratung von Ersatzteilen kommt in der Regel bei End-of-Production (EOP) im Lebenszyklus zum Tragen. Wenn Ersatzteile danach nicht mehr hergestellt werden können, musste die Bedienung des After Markets bisher durch eine Endbevorratung sichergestellt werden. In Ergänzung zur Endbevorratung bietet sich heute ein Reengineering an. Perspektivisch sind seit wenigen Jahren auch Verfahren des 3D-Drucks machbar.... ⏩ mehr
Mit der Endbevorratung treten 2 Probleme in den Vordergund:
- ein erhebliches Lagervolumen, das erst bei End-of-Service (EOS) endet,
- die Frage, welche Menge überhaupt mit einem Last Call beschafft werden soll. Ein solcher Last Call durch externe Lieferanten setzt allerdings voraus, dass es ein funktionierendes Obsoleszenzmanagement gibt.
Die Frage des Lagervolumens lässt sich oft dadurch logistisch "lösen", dass nicht der gesamte Bestand im Zentrallager vorgehalten wird. So kann eine Bevorratung beim Lieferanten ebenso infrage kommen, wie eine Einlagerung in ein Langsamdreher-Lager. Auch innerhalb des Lagers können gegebenenfalls Teilmengen in Langsamdreher-Zonen wegeoptimiert gelagert werden. Eine durchaus gängige Methode ist darüber hinaus die Einlagerung von Vorstufen des Ersatzteils, also zum Beispiel Rohmaterial, Guß- oder Schmiede-Rohlinge. Dies ist besonders dann interessant, wenn daraus verschiedene Varianten produziert werden können.
Weitaus schwieriger gestaltet sich die Ermittlung der letzten Bestellmenge. Eine normale Bestellmengen-Optimierung kann es für die Endbevorratung nicht geben. Vielmehr sind die bisherigen Bedarfe bis EOS zu extrapolieren. Dabei sind neben der oft nur sehr kurzen Produktionszeit der Maschine folgende Themen zu berücksichtigen:
- bei End-of-Production gibt es die maximale Maschinenpopulation, die kontinuierlich fallen wird,
- Ersatzteile können mit hohem Maschinenalter verschleissen, ein Effekt, der bis EOP nicht aufgetreten ist,
- Kinderkrankheiten mit erhöhtem Ersatzteilbedarf können sich erledigt haben: diese Zusatz-Bedarfe sind nicht zu berücksichtigen.
EOP
Abkürzung aus dem Lebenszyklus von Ersatzteilen, steht für End-of-Production. Damit ist jedoch nicht unmittelbar das Produktionsende für das Ersatzteil gemeint, sondern das Ende einer Serienfertigung von Maschinen. Da das Ende der Serienfertigung meist mit dem Ende der Teilefertigung einhergeht, handelt es sich um einen einschneidenden Zeitpunkt. Denn nach EOP greift die bisherige Supply Chain der Erstazteile nicht mehr. Im schlimmsten Fall sind die Ersatzteil ohne Re-Engineering überhaupt nicht mehr erhältlich. Also muss im Rahmen eines Last Buy eine Endbevorratung aufgebaut werden.... ⏩ mehr
Die relevanten Zeitpunkte im Lebenszyklus eines Ersatzteils sind insbesondere
- SOP: Start of Production
- EOP: End of Production
- EDO: End of Delivery Obligation
- Last Call: Aufforderung an Kunden zu einer letzten Bestellung
- EOS: End of Service, meist identisch mit EOL: End of Life
Auf Seiten der Instandhaltung kommt mit einem Maschinen- oder Anlagenkauf noch der Zeitpunkt der Erstausstattung hinzu. Allerdings entfallen dafür Start of Production (SOP) und End of Production (EOP).
Ersatzteil
Abkürzung meist ET. Englisch Spare Part, gelegentlich auch Sparepart.
Laut DIN 24420 (1976) ist die Definition für Ersatzteile wie folgt:
"Teile (z.B. auch Einzelteile genannt), Gruppen (z.B. auch Baugruppen und Teilegruppen genannt) oder vollständige Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind, beschädigte, verschlissene oder fehlende Teile, Gruppen oder Erzeugnisse zu ersetzen."
Laut VDI 2892 (2019): Ersatzteilwesen der Instandhaltung
"Ersatzteile dienen der Funktions- und Werterhaltung der eingesetzten Maschinen und Anlagen. Die bedarfsgerechte Bereitstellung der Ersatzteile ist eine wesentliche Einflussgröße für die Verfügbarkeit und damit für die Wirtschaftlichkeit dieser Maschinen und Anlagen."
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Im geschäftlichen Kontext darf die Auslegung durchaus etwas großzügiger sein. Zur rein technischen Betrachtung sollten die Umsatz-Chancen des Spare Parts Business kommen. Denn durch Cross Selling als Zusatzgeschäft zum Ersatzteil kann die bestehende Kundenbeziehung genutzt werden. Schließlich ist die Logistikkette bereits vorhanden.
Eine sehr viel praktikablere Abgrenzung von Ersatzteilen besteht darin, die Kundenbrille auzusetzen. Denn eigentlich sind alle Teile Ersatzteil, die in Ihren Ersatzteilkatalogen vorkommen. Sofern Ihre Datenhaltung eine Auswertung zulässt, können Sie aus diesen Listen Ihre Definition als Ersatzteil ableiten.
Ersatzteilbeschaffung
Die Ersatzteilbeschaffung ist die Organisation oder auch Tätigkeit, die für ausreichend Ersatzteilbestand sorgt, ohne dass zu viel Working Capital gebunden ist. Dabei existieren zwei Haupt-Hindernisse. Zum einen gibt es für das Gros der Ersatzteile nur sehr sporadische Bedarfe. Eine Bedarfsplanung gestaltet sich also risikoreich. Zum anderen erschwert die Fülle an Ersatzteilen eine durchgängige Stammdatenpflege. Dem kann jedoch durch Abkehr von einer vollständig manuellen Datenpflege begegnet werden. ... ⏩ mehr
In großen Ersatzteil-Organisationen kommt Automatisierung zum Einsatz. In kleineren darf es auch der Einsatz von Excel zur Aktualisierung der Stammdaten der Beschaffung sein. Als Alternative zur Disposition im ERP kommen auch Add-Ons zum Einsatz.
Neben der reinen ErsatzteilDisposition geht es in oder bei der Ersatzteilbeschaffung auch darum, bei Fehlteilen eine beschleunigte Verfügbarkeit zu generieren. Dies kann im direkten Kontakt mit dem Lieferanten sein, oder auch durch die Auswahl eines Alternativ-Lieferanten. Als zusätzliches Mittel der Beschleunigung kann die Distributionslogistik dienen. So kann die dezidierte Auswahl eines Express-Dienstleisters die Logistik "auf der Straße" verkürzen. Oder aber die Ersatzteilbeschaffung greift auf ein Drop Shipment zurück. Meist obliegt es dem Disponenten dann auch, die zugehörigen Buchungen durchzuführen bzw. zu organisieren.
Ersatzteilcenter
Synonym für Ersatzteillager. Manchmal auch der Standort des gesamten Ersatzteilwesens. ... ⏩ mehr
- das Stammdatenmanagement, damit die operativcen Prozesse funktionieren,
- die physischer Ersatzteillogistik: Wareneingang, Ersatzteillager, Warenausgang mit Distributionslogistik,
- einen Ersatzteil-Einkauf zur Festlegung von Lieferanten und Konditionen,
- die Ersatzteilbeschaffung zur operativen Umsetzung der Einkäufe,
- die Auftragsabwicklung, oft mit Zollabwicklung,
- ein Ersatzteil-Controlling zur Ermittlung operativer Key Performance Indicators (kpi),
- das Ersatzteil-Marketing, das einen aktiven Verkauf unterstützt.
Ersatzteilkatalog
Der Ersatzteilkatalog ist die Weiterentwicklung der Ersatzteilliste.
Hierbei wird die Listenform der Ersatzteile durch eine 3D-Darstellung ergänzt. Diese 3D-Darstellung kann von einer früher üblichen Explosionszeichnung bis hin zu virtuell demontierbaren 3D-Darstellungen reichen. Heute sind sowohl Ersatzteilliste wie bildliche Darstellung interaktiv. Dadurch bewirkt das Anklicken eines Listenelements oder eines abgebildeten Bauteils die Hervorhebung in der jeweils anderen Darstellung.
Der Ersatzteilkatalog existiert weiterhin als
- gedrucktes Buch,
- Datei im pdf-Format,
- Programm basierend auf einer mehr oder weniger statischen Datenbank,
- browserbasierte Darstellung, teilweise mit Abbildung der aktuellen Maschine.
Moderne Ersatzteilkataloge sind häufig mit Webshops verbunden, sodass aus der bildlichen Darstellung ohne Medienbruch die erforderliche Bestellung ausgelöst werden kann.
Ersatzteilkit
Ein Ersatzteilkit dient dazu, das Bestellwesen für Ersatzteile zu vereinfachen. Denn durch die Bestellung eines Kits wird nur noch eine Bestellung ausgelöst, eine Lieferposition bereitgestellt. Für die Ersatzteillogistik im Lager bedeutet dies, dass die Positionen für das Kit in der Zeit außerhalb der Express-Aufträge zusammengestellt werden kann. Dadurch wird die Spitzenlast reduziert. Das vereinfacht die Personalplanung im Lager.
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Darüber hinaus bieten Servicekits die Chance, zusätzliche Deckungsbeiträge bei wettbewerbsintensiven Teilen zu generieren. Der Effekt wird dadurch erzielt, dass im Ersatzteilkit diese Teile zwangsläufig mit verkauft werden.
Außerdem können Kits im Rahmen von Ersetzungen Preiserhöhungen verschleiern. Durch die neue Materialnummer sind diese zumindest auf den ersten Blick nicht mehr erkennbar.
Trotz der reduzierten Nebenkosten für die Bestellabwicklung empfiehlt es sich, Ersatzteilkits immer etwas günstiger zu verkaufen, als die Summe der Einzelpreise. Damit ergibt sich auch für die Kunden ein Preisvorteil.
Ersatzteillager
Ein Ersatzteillager ist, wenig verwunderlich, ein Lager für Ersatzteile. Die Funktion des Ersatzteillagers als Puffer zwischen Bedarf und Produktion wird durch die Minimierung der Ausfallzeit von Maschinen unterstrichen. Sind für die Beschaffung von Maschinen oft mehrere Wochen oder sogar Monate akzeptabel, geht es bei Ersatzteilen manchmal um Stunden für die Bereitstellung. Solche Anforderungen sind dann in Service Level Agreements implizit oder explizit festgehalten.
Für die Versorgung des After Market werden Ersatzteilläger unterschieden nach regionaler Zuständigkeit: Zentrallager für eine globale Versorgung, Landesläger für die regionale Ersatzteilversorgung, Ersatzteillager beim Kunden selbst, und schließlich Service Vans als mobile Ersatzteilläger des einzelnen Kundendienst-Technikers.... ⏩ mehr
Außerdem können Ersatzteillager unterschieden danach werden, ob sie
- in Eigenregie eines Maschinen-Betreibers in dessen Unternehmensstandort
- oder beim OEM / Händler zur Versorgung eines allgemeinen Markts betrieben werden.
Unabhängig davon, ob es sich um ein Instandhaltungs- oder um eine OEM-Lager handelt, finden sich folgende Funktionen in einem Ersatzteillager:
Ersatzteilliste
Nach DIN 24440 (1976) dienen Ersatzteillisten "der Verständigung zwischen Anwender und Hersteller oder Lieferer bei einem Ersatzteilbedarf. Sie stellen eine Arbeitshilfe bei der Durchführung von Instandsetzungen dar." Mit der Form der Ersatzteillisten nach Teil 2 der Norm wurden viele Jahre lang Ersatzteilbücher in gedruckter Form mit Maschinen und Anlagen ausgeliefert.
Ersatzteillisten sind weiterhin für den Import der Daten in ERP-Systeme nutzbar. Allerdings haben elektronische Ersatzteilkataloge sowohl die gedruckten wie auch die als pdf veröffentlichten Ersatzteillisten ersetzt. Im Rahmen der Digitalisierung geht der Trend hin zu Ersatzteil-Portalen. Diese vereinen neben Ersatzteilkatalogen auch alle Wartungs- und Reparatur-Anleitungen, Fotos, Zubehör-Kataloge, Ersetzungen und oft auch den Webshop.
Ersatzteillogistik
Umgangssprachlich auch als Ersatzteilelogistik bezeichnet, englisch Spare Parts Logistics. Im Beitrag Ersatzteillogistik: Definition, Anforderungen, Optimierung, Consulting finden Sie eine eigene Definition der Ersatzteillogistik.
Ersatzteilmanagement
Zum Ersatzteilmanagement (von OEMs) finden Sie hier bei no-stop.de einen eigenen Beitrag.
Ersatzteilmarkt
im englischen "After Market". Mit dem zurückgehenden Eigenfertigungsanteil im Maschinen- und Anlagenbau sind die Chancen von Instandhaltern gestiegen, Ersatzteile auf einem Ersatzteilmarkt zu finden. Natürlich hat die Digitalisierung hierzu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Denn nicht nur Google verschaft Markt-Transparenz. Plattformen, die sich auf mechanische und elentrische Komponenten spezialisiert haben, ermöglichen die Suche mit der Ersatzteil-Artikelnummer des OEM. Diese Konkurrenz auf dem Ersatzteilmarkt erzeugt mindestens in Teilbereichen beachtlichen Margendruck.... ⏩ mehr
Um dem als OEM zu entgehen sind 4 Maßnahmen besonders erfolgversprechend:
- ein an den Ersatzteilmarkt angepasstes Pricing,
- die hohe Verfügbarkeit,
- eine ausgeprägte Kundennähe, die sich auch in kundenfreundlichen IT-Systemen ausdrückt (Homepage, Teile-Identifikation, Webshop, ...),
- und eine wettbewerbsfähige Durchlaufzeit bis zum Einbau-Ort.
Amazon setzt hierbei in jeder Beziehung den Benchmark. Das das lernen wir alle als Kunden im B2C kennen.
Warum also sollte das im B2B nicht klappen?
Ersatzteilnummer
Die Ersatzteilnummer beschreibt im Außenverhältnis ein einzelnes Ersatzteil. Sie kann identisch sein mit der Artikelnummer bzw. Materialnummer. In manchen Unternehmen weicht sie jedoch bewusst davon ab. Dies trifft insbesondere bei Gleichteilen zu. Damit wird verschleiert, dass ein Ersatzteil zum Beispiel in zwei verschiedenen Maschinentypen zum Einsatz kommt. Im Independent Aftermarket (IAM) wird die Ersatzteilnummer auch eingesetzt, wenn das identische Ersatzteile bei verschiedenen Herstellern passt.
Die Verwendung einer Ersatzteilnummer setzt immer den Einsatz einer oder mehrerer Ersetzungen voraus.
Ersatzteilverkauf
Ersatzteilversorgung
Ersetzung
Im Ersatzteilgeschäft sind Ersetzungen Segen und Plage zugleich. Denn einerseits erschweren Ersetzungen dem Independet After Market die Transparenz. Das reduziert den Wettbewerbsdruck auf dem Ersatzteilmarkt. Andererseits sorgen Ersetzungen für eine hohe Komplexität in Stammdaten-Management und Materialplanung. Gerade bei Teilen, die über mehrere Maschinen-Generationen verwendet werden, erzeugen kontinuierliche konstruktive Verbesserungen zu Ersetzungsketten.... ⏩ mehr
Daneben gibt es nicht nur die Ersetzung eines Ersatzteils durch ein anderes. Teile können auch durch Baugruppen ersetzt werden. Oder, anders herum, Baugruppen sind nicht mehr erhältlich. Für sie gibt es Ersetzungen durch mehrere Ersatzteile.
Exponentielle Glättung
Die exponentielle Glättung ist ein Verfahren zur Prognose-Berechnung aus Vergangenheitswerten. Da es zur exponentiellen Glättung einen gut verständlichen Beitrag bei Wikipedia gibt, verzichte ich hier auf eine eigene Definition bzw. Anwendung.
Weil die Ersatzteilplanung nur selten auf einer Vertriebsplanung basiert, finden zumindest für gängige Ersatzteile Prognosen Anwendung. Diese werden wegen der Schätzfehler durch Sicherheitsbestände unterstützt.
F, wie Fehlteil
Fehlteil
Von einem Fehlteil spricht man, wenn zu einem Auftrag kein oder nicht genügend Bestand vorhanden ist. Dies führt zu
- einem erhöhten Auftragsbestand, insbesondere wenn Komplettlieferungen vereinbart sind,
- schlechten Kundenerlebnissen, da Reparaturen nicht kurzfristig umgesetzt werden,
- Schwierigkeiten in der Begründung einer Hochpreispolitik bei Ersatzteilen,
- der Notwendigkeit einer sofortigen Auslieferung bei Wareneingang. Dem begegnet man mit Cross-Docking.
Sie finden hier bei no-stop.de einen eigenen Beitrag zur Reduzierung von Fehlteilen.
Festplatzlager
Ein Festplatzlager ist das Gegenteil zu einem chaotisch organisierten Lager. Dabei wird den meisten (oder allen) eingelagerten Teilen ein fester Stellplatz zugeordnet. Die Stellplätze müssen daher auf den maximal möglichen Bestand ausgelegt sein. Dies führt nicht selten zu shr hohen Lagerfüllgraden, obwohl die einzelnen Stellplätze selbst kaum gefüllt sind.
Festplatzlager sind auch nur sehr eingeschränkt nutzbar, um eine Wegeoptimierung im Lager durch Zonierung nach Gängigkeit umzusetzen.
In der Realität finden sich Festplatzlager vor allem durch regelmäßige Zulagerung neuer Wareneingänge in bestehende Behälter oder Lagerhilfsmittel. Es versteht sich von selbst, dass dies bei zu trennenden Chargen (Chargenverfolgung im Lager) unzulässig ist. Gleiches gilt Ersatzteilen und Verbrauchsmaterial, das ein Verfallsdatum oder eine maximale Lagerdauer aufweist (z.B. aus Gummi oder Kunststoffen).
Flächennutzungsgrad
Forecast
englisch für Prognose, also die Vorhersage zukünftiger Bedarfe.
Füllgrad
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G, wie Gebundenes Kapital
Gebundenes Kapital
Gleichteile
Der Begriff des Gleichteils wird in zwei durchaus verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Zum einen sind insbesondere in der Konstruktion Gleichteile solche Teile, die in mehreren Maschinen vorkommen. Das vereinfacht die Ersatzteillogistik deutlich. Unter anderem verlängert sich dadurch der Lebenszyklus teilweise deutlich. Gleichzeitig steigen die Chancen auf eine bessere Gängigkeit der Ersatzteile.
Auf der anderen Seite wird von Gleichteilen im Sinne von Dubletten gesprochen:
ein identisches Ersatzteil existiert unter verschiedenen Materialnummern
Das ist in den seltensten Fällen gewünscht (das kommt aber auch vor). Denn Dubletten führen zu reduzierter Verfügbarkeit, vermehrtem Platzbedarf im Ersatzteillager und das gleichzeitig bei zu zu hohen Reichweiten.
Gleitender Durchschnitt
Der gleitende Durchschnitt (auch: gleitender Mittelwert) beschreibt ein einfaches Prognose-Verfahren. Dabei wird in der Ersatzteillogistik jeden Monat der Mittelwert der vergangenen 12 Monate berechnet und als erwarteter Absatz des aktuellen Monats verwendet. Damit reagiert diese Prognose recht träge auf steigende oder fallende Bedarfe. Wird mehr oder weniger kontinuierliches Wachstum oder Schrumpfung beobachtet bzw. erwartet reagiert das Verfahren der exponentiellen Glättung kurzfristiger.
Eine zumindest für die einfachen Formen gut nachvollziehbare Erläuterung des gleitenden Durchschnitts findet sich bei Wikipedia.
H, wie Hochlaufkurve
I, wie Instandhaltung
Independent Aftermarket
Instandhaltung
Die Instandhaltung ist in DIN 31051 und auch europäisch in DIN EN 13306 definiert. Relevant für das Ersatzteilwesen ist die darin enthaltene Unterteilung nach
- Vorbeugende Instandhaltung: Zu den präventiven Maßnahmen zählen Wartungen und Inspektionen
- Korrektive Instandhaltung: Als korrektiv bezeichnet man die Instandsetzung nach Störungen.
Sowohl vorbeugende wie auch korrektive Instandhaltung erfordern den Einsatz von Ersatzteilen. Allerdings ist die vorbeugende Instandhaltung planbar.
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Daher besteht auch für Ersatzteil-Bedarfe keine Eile. Sie können daher auf Termin bestellt werden. Darüber hinaus können Ersatzteile wegen des wiederkehrenden Charakters als make-to-stock (mts) an Lager gehalten werden. Außerdem lohnt Ersatzteil-Marketing für die zugehörigen Ersatzteile. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es für die Bedarfe für Wartung Wettbewerber gibt. Als OEM sind Sie klar im Vorteil, weil Sie Ihre Maschinen kennen. So können Sie Wartungskits oder spezielle Ersatzteil-Pakete punktgenau anbieten. In Kombination mit den bekannten Wartungsintervallen können Sie Ihre Ersatzteil-Kunden auf anstehende Wartungen hinweisen, oder auch nachfassen, wenn Sie zum Intervall keine Bestellungen erhalten haben.
Dagegen erfordert die Instandsetzung nach Störungen schnelles Handeln, und damit auch darauf ausgerichtete Prozesse. Auch im Jahr 2021 bleibt die Predictive Maintenence eher die Ausnahme, die gleichwohl für einzelne Brancchen (z.B. Windenergie) eine herausragende Bedeutung erlangt hat. Also müssen Sie die Durchlaufzeit minimierden. Ihr Vorteil als OEM: Nur in Ausnahmenfällen hat der Kunde die Chance, Preisvergleiche durchzuführen. Das hat Auswirkungen auf Iher Ersatzteil-Pricing. Denn Ausfall-Teile, die Sie im Rahmen einer Klassifikation identifizieren, erlauben extrem hohe Gewinnspannen.
Darüber hinaus beschreibt die Richtlinie VDI 2892 das Ersatzteilwesen der Instandhaltung.
Intercompany Preise
Intercompany Preise definieren das Preisniveau innerhalb einer Unternehmensgruppe. Sie kommen vornehmlich im Ersatzteilverkehr mit oder zwischen Tochter- und Schwesterunternehmen vor. In der einfachsten Form versorgt zum Beispiel die Produktion eine Ersatzteil-Organisation des selben Unternehmens mit Ersatzteilen. Legal entsprechen die Intercompany Preise hier den Kosten der Produktion. Die Produktion "verdient" also nicht dabei.... ⏩ mehr
Erst im Rahmen einer Profit Center Organisation werden unternehmensintern definierte Margen kalkuliert.
Deutlich schwieriger stellt sich der Ersatzteilverkauf bei Belieferung konzerneigener Töchter dar. Im Rahmen einer After Sales Organisation ist es nicht unüblich, dass Konzerntöchter Listenpreise minus Rabatte zahlen. Dabei entsprechen die Konditionen oft denen von Händlern.
Wird in Tochter-Unternehmen montiert oder gefertigt (auch ckd oder skd), sind diese Preise jedoch meist zu hoch. In diesen Fällen kommen Intercompany-Preislisten zum Einsatz, die auf die Kosten Zuschläge für Logistik und eine Gewinn-Zuschlag der verkaufenden Einheit beinhalten. Da dies die steuerliche Verschiebung von Gewinnen ermöglicht, ist eine Abstimmung mit Steuer-Experten und Finanzbehörden angeraten.
Inventory Level
Englische Übersetzung für das Bestandsniveau. Zu beachten hierbei ist, dass es das eine Bestandsniveau weder in der Ersatzteillogistik allgemein noch im Rahmen eines Benchmarks gibt.
... ⏩ mehr
- einzelne Ersatzteile,
- bestimmte Warengruppen oder Materialklassen,
- definierte Service Level Agreements (SLA)
ein Inventory Level festzulegen. Das dabei angepeilte Niveau kann sich in absoluten Mengen oder auch in Lagerreichweiten ausdrücken.
Inventur
Die Inventur, u.a. im Ersatzteillager, ist in Deutschland seit 1897 im HGB vorgeschrieben. Prinzipiell ist zum Bilanzstichtag ein Inventar zu erstellen. In diesem ist das Ergebnis der körperlichen Aufnahme aller Vermögensgegenstände, eben der Inventur, festgestellt. An diese Aufnahme schließt sich die Bewertung der Inventur an. Bei den Inventur-Verfahren unterscheidet man
- die Vollinventur, bei der alle Ersatzteile zu zählen sind,
- und die Stichprobeninventur, die sich auf eine Stichprobe beschränkt.
- die Stichtagsinventur,
- sowie die laufende Inventur.
Ohne besondere Abstimmung, insbesondere mit den Wirtschaftsprüfern, ist die Vollinventur zum Stichtag vorgesehen. Da in der Regel eine nachvollziehbare Bestandsfortschreibung gegeben ist, kann vom Bilanzstichtag abgewichen werden. Dies setzt kontinuierliche Bestandsbuchungen voraus, zum Beispiel in einem Lagerverwaltungsssystem oder im ERP.
Allerdings macht eine Vollinventur für ein Ersatzteillager meist wenig Sinn. Denn ein erheblicher Teil der gelagerten Ersatzteile bewegt sich in 12 Monaten nicht: sogenannte Lagerleichen. Daher bergen Stichprobeninventuren gerade für Ersatzteile erhebliche Effizienzgewinne. Außerdem muss für diese Form der Inventur der Geschäftsbetrieb nicht vollständig unterbrochen werden.
Für die logistisch erforderliche Bestandssicherheit kann eine laufende Inventur sorgen. Wenn auch nicht gesetzlich vorgeschrieben hilft sie doch dabei, Bestandsfehler aus falschen Liefermengen kontinuierlich aufzuspüren und zu beseitigen. Dies betrifft eigene Kommissionierfehler genauso wie Fehlmengen von Lieferanten.
J, wie ja was denn eigentlich?
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K, wie Kundendienst
Kapitalbindung
Die Kapitalbindung beschreibt für ein Unternehmen die Summe an Kapital, ohne das es nicht existenzfähig wäre. Dabei unterteilt sich klassisch das Kapital in Umlaufvermögen und Anlagevermögen. Das Ersatzteilwesen ist insbesondere im Rahmen des Umlaufvermögens durch die Lagerbestände beteiligt. Da im Lager durch Ersatzteile gebundenes Kapital nicht unmittelbar zur Wertschöpfung beiträgt, gilt es die Ersatzteilbestände auf niedrigem Niveau zu halten. Da Kunden allerdings im Gegensatz zu den meisten Maschinen und Anlagen nicht im Rahmen einer Lieferzeit auf Ersatzteile verzichten wollen, sind die Lagerreichweiten bei Ersatzteilen deutlich höher als bei Produktionsteilen.... ⏩ mehr
Das führt nicht nur zu einer relativ hohen Kapitalbindung. Zusätzlich wird häufig das operative Unternehmensergebnis durch Abschreibungen auf die Ersatzteilbestände geschmälert. Daher ist der Druck zu geringen Beständen oft gekoppelt an die Anforderung, die Reichweiten zu beschränken. Allerdings wird dies durch den hohen Anteil unreglmäßiger Bedarfe deutlich erschwert. Hinzu kommen oft sehr hohe Ersatzteilbestände, die im Rahmen einer Endbevorratung nach End of Production (EOP) aufgebaut werden mussten. Gerade in diesem Fall kann die Kapitalbindung durch Vereinbarungen zur Bevorratung bei Lieferanten eingedämmt werden.
Key performance indicators
Die Key Performance Indicators (abgekürzt kpi) stehen für die wichtigsten Kennzahlen. In gut geführten Organisationen werden diese oft in Dashboards gezeigt und dienen so als Führungsinstrument. Bei einer Top-Down Betrachtung sind es für das Ersatzteilgeschäft (jeweils in Euro)
Jede dieser betriebswirtschaftlichen Kennzahlen lässt sich für sich weiter herunterbrechen. So kann sich der Umsatz aufgliedern nach Regionen, Kunden, Warengruppen. Eigenständig betrachtete Key performance Indicators bei den Kosten sind die Kosten des Verkaufs (der Materialeinsatz, englisch: cost of sales COS) und die operativen Kosten, die ihrerseits im wesentlichen aus Personalkosten, Materialkosten, Standortkosten sowie Abschreibungen bestehen. Dabei stechen in der Regel die Personalkosten besonders hervor. Der materialwirtschaftliche Bestand (Summe der bewerteten Mengen je Ersatzteil) wird zusätzlich begleitet von den Wertberichtigungen, die das gebundene Kapital reduzieren.
Andererseits sollten für die Führung des operativen Geschäfts eine Reihe logistischer Key Performance Indicators vorliegen.... ⏩ mehr
Dabei können die Key Performance Indicators im Ersatzteilgeschäft zunächst in die logistischen und vertrieblichen Bereiche getrennt werden. Für den Vertrieb sind dies häufig:
- die Marge im Betrachtungszeitraum und deren Veränderung,
- das Umsatz-Wachstum,
- eine Kennzahl zur Kundenzufriedenheit (eher selten).
Bei der Ersatzteillogistik gibt es Key Performance Indicators für die bekannten Bereiche
- Beschaffung und Bestand,
- Lagerlogistik,
- und Sonstiges, wie Stammdaten-Management und Auftragsabwicklung (hier insbesondere die Kennzahl "Liefertreue").
Was häufig wenig beachtet wird, ist, dass es nicht auf die Anzahl ankommt. Der Begriff "Key" unterstreicht, dass weniger Kennzahlen den Fokus schärfen. Natürlich verlangt jedes Verbesserungsprojekt ein eigenes Set an Kennzahlen, um den Erfolg messen zu können. Aber die Erhebung von Detail-Kennzahlen muss nicht dauerhaft weiterverfolgt werden. Häufig reicht es, auf die zugrunde liegenden Daten auch nachträglich zugreifen zu können.
Neben die reinen Key Performance Indicators tritt die Frage der Aufbereitung. Denn eine nackte Zahl steht zunächst einmal in keinem Zusammenhang. Deshalb kommen hier alle Arten von Linien- oder Säulendiagrammen zum Einsatz, die eine Veränderung auf der Zeitachse deutlich machen.
Kleinteillager
Häufig auch Kleinteilelager. Selbst bei sehr großen Maschinen kann man die meisten (gängigen) Ersatzteile in der Hand halten. Daher gibt es in jedem Ersatzteillager auch ein Kleinteillager. Dies kann als Automatisches Kleinteilelager (AKL) auch nach dem Ware-zum-Mann Prinzip gestaltet sein. Neben dem Kleinteilelager finden sich in den meisten Ersatzteillägern als weitere Lagerbereiche, wie... ⏩ mehr
- das Palettenlager für große Teile oder Ersatzteile in großen Mengen,
- ein Langgutlager, zum Beispiel für Rohre und Zylinder,
- das Bodenlager für sehr schwere oder extrem sperrige Ersatzteile,
- oft ein Scheibenlager, zum Beispiel für Glasscheiben,
- das Gefahrstofflager für wassergefährdende Stoffe oder eben Gefahrstoffe,
- ein Lager für Meterware von der Rolle,
- den Bypass für das Cross Docking von Fehlteilen.
Kennzeichen vieler Kleinteilelager ist die hohe Teiledichte pro Laufmeter eines Kommissionierers. Hierdurch greift eine Wegeoptimierung im Ersatzteillager nur bedingt, wenn das Kleinteillager in unmittelbarer Nähe zum Konsolidierungs- oder Packplatz liegt.
Als Ausführungsform kommen insbesondere infrage Schubladenschränke, Tablarlager oder auch Regale mit sehr kleinen Fächern. Für flache Ersatzteile, wie zum Beispiel Dichtungen oder Aufkleber können es auch einmal Regale mit Ordnern sein.
Kommissioniersysteme
Konsignationslager
Mit einem Konsignationslager werden solche Läger bezeichnet, bei denen der Eigentum des Ersatzteils nicht der Nutzer des Ersatzteillagers ist (hierbei geht es allerdings nicht um Kontraktlogistiker). Dabei existieren aus Sicht der Ersatzteillogistik 2 Ausprägungen eines Konsignationslagers:
- ein Ersatzteil-Lieferant hat einen Bestand im Ersatzteillager der Ersatzteil-Organisation des OEM,
- der OEM-Ersatzteil-Organisation gehört ein Ersatzteil-Bestand bei einem Maschinenbetreiber.
Meist sind die Regelungen so, dass mit einem Verbrauch an Ersatzteilen die Fakturierung angestoßen wird. Oft hängt daran auch die Disposition im Sinne eines Vendor-Managed-Inventory (VMI). Da hierbei nur für einen einzigen Kunden eine Kapitalbindung vorliegt, und auch die Bestandsführung ganz in der Hand des Nutzers des Konsignationslagers liegt, nutzen Ersatzteil-Organisationen diese Form einer verschobenen Lieferkette eher selten.
Kontraktlogistik
Für die Kontraktlogistik (englisch: contract logistics) finden Sie einen eigenen Beitrag.
Kritische Ersatzteile
Mit kritischen Ersatzteilen (Synonym für Strategische Ersatzteile) ist eine qualitative Klassifikation gemeint, die auf die Auswirkungen eines Ausfalls abzielen. Die Bevorratung von Ersatzteilen erfolgt, weil im Kern ohne Vorratshaltung ein länger dauernder Ausfall einer Maschine oder Anlage droht. Der Anlagenbetreiber kann dieses Risiko insbesondere durch ein Service Level Agreement mit dem OEM oder dessen Händler begrenzen. Allerdings sehen nur die wenigsten ERP-Systeme eine logische Verknüpfung zwischen SLAs und Beständen vor. Daher muss dann eine individuelle Dispositionsstrategie auch die Abbildung einer Klasse Kritisches Ersatzteil berücksichtigen.
Kritischen Ersatzteilen ist hier ein eigener Beitrag gewidmet.
Kundenbindung
Eine gute Leistung, ein guter Service, sind auch im Ersatzteilgeschäft eine wichtige Maßnahme zur Kundenbindung. Hierbei spielt die Ersatzteillogistik eine herausragende Rolle. Denn für den Maschinenbetreiber geht es nicht um das Ersatzteil als solches. Er interessiert sich vor allem für den unterbrechungsfreien Betrieb der Maschine. Das bedeutet für die Ersatzteillogistik, dass der Fokus auf minimierter Durchlaufzeit bei maximaler Verfügbarkeit liegen muss.... ⏩ mehr
Das klappt allerdings nicht immer. Also müssen auch Fehlteile bei Eintreffen im Ersatzteillager durch Cross Docking augenblicklich das Lager wieder verlassen. Oder sie überspringen im Rahmen von Drop Shipments das Lager einfach.
Doch eines sollte klar sein:
Die Kundenbindung ist angesichts der im ERP des Maschinen-Nutzes hinterlegten Lieferkette nur so lange gegeben, wie dieser keinen alternativen Lieferanten im Independant After Market sucht. Der Preis der Ersatzteile spielt dabei oft erst dann eine Rolle, wenn er absolut sehr hoch oder aber vergleichbar und stark überteuert ist.
Kundendienst
Kundenzufriedenheit
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L, wie Ladenhüter
Ladenhüter
Synonym für Lagerhüter, allerdings der etwas gebräuchlichere Begriff. Gemeint sind solche Ersatz- und Serviceteile, die sich nicht mehr bewegen. Zur Abgrenzung von Überbeständen und Lagerleichen hier begrenzt auf Artikel des Merchandizing und schlecht zu vermarkende Maschinen-Optionen.
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Lagerbestand
Der Lagerbestand im Ersatzteilwesen ist die Summe aller gelagerten Ersatzteile. Dieser kann auf allen Ebenen der Lieferkette vorliegen
- bei Lieferanten als Konsignationslager,
- bei Lieferanten als Komponenten zur Bearbeitung,
- im Zentrallager,
- in Niederlassungslägern,
- bei Service-Technikern,
- und auch bei Kunden.
Von Ausnahmen abgesehen ist der Lagerbestand Teil des Umlaufvermögens, und damit Teil des Working Capitals. Die Ausnahmen betreffen vorrangig Ersatzteile im Fremd-Eigentum (Konsignationsbestand im eigenen Lager) und Schadteile bzw. Teile zur Aufarbeitung.
... ⏩ mehr
Gerade beim Versuch, eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten(d.h. Kunde kann sofort ein Ersatzteil erhalten), entstehen oft sehr hohe Lagerreichweiten. Das liegt daran, dass die Beschaffung mit geringen Wahrscheinlichkeiten operieren muss. Intermittierende Bedarfe sind in der Ersatzteillogistik die Regel. Daher stellen Lagerleichen oft einen beachtlichen Teil aller gelagerten Ersatzteile. Dies führt zwangsläufig zu Wertberichtigungen. Hierdurch wird die finanzielle Bewertung des Lagerbestands reduziert. In der materialwirtschaftlichen Sicht des Ersatzteilbestands bleibt es jedoch bei der Bewertung aus Bestandsmenge multipliziert mit dem Wert pro Ersatzteil.
Auch für die logistische Betrachtung zeigt ein hoher Anteil an ungängigen Ersatzteilen Auswirkungen. Denn diese müssen weiterhin im Ersatzteillager vorgehalten werden. Der Zugriff daraus soll eine schnelle Belieferung der Kunden weiterhin ermöglichen. Das führt in vielen Ersatzteillägern zu beengten Verhältnissen: die Lagerkapazität wird knapp.
Lagerfüllgrad
Der Lagerfüllgrad ist für ein Ersatzteillager einer der wesentlichen Key Performance Indicators. Er beschreibt, wie viele Stellplätze belegt sind, in Relation zur Lagerkapazität, ausgedrückt in Stellplätzen. Meist reicht jedoch ein einzelner Lagerfüllgrad über alles jedoch nicht. Denn keiner der Lagerbereiche darf volllaufen. Es hilft nur sehr bedingt, wenn das Kleinteillager noch freie Stellplätze aufweist, während kein einziger Palettenplatz mehr frei ist.... ⏩ mehr
Bei Lagerfüllgraden über 95 % sind bereits dringend Maßnahmen erforderlich, um entweder zusätzliche Lagerkapazität zu schaffen, oder aber den Bestand zu senken. Als Alternative gibt es darüber hinaus die Möglichkeit der Verdichtung:
- mehrere Lagerleichen, die bisher jeweils einen Stellplatz brauchten, werden an einem Stellplatz eingelagert,
- die Mengen mehrerer nur teilweise gefüllte Behälter kommen in einen Behälter,
Derartige Verdichtungen bei einem Ersatzteil sind nur dann zulässig, wenn Chargen gemischt werden dürfen. Eine weitere Möglichkeit, mit hohem Lagerfüllgrad wenigstens zu überleben, besteht in der Nutzung passender Kommissionierstrategien: wenn immer aus dem Behälter mit kleinstem Bestand oder exakt zum Pick passende Bestand entnommen wird.
Lagerhaltung
Lagerhüter
Synonym zu Lagerleichen, Ladenhüter,tote Teile, Nicht-Dreher, Non-Mover, Dead Stock. Mehr zum Umgang mit Lagerhütern im Beitrag Überbestände, Lagerleichen, Ladenhüter
Lagerkapazität
Die Lagerkapazität beschreibt, wie viele (Ersatz-)Teile ein (Ersatzteil-)Lager aufnehmen kann. Meist geht es jedoch um Teilmengen, je nach Lagerbereich.
Maß der Lagerkapazität ist üblicherweise die Zahl der Stellplätze. Da eine Stock-keeping-Unit (sku) mehrere Stellplätze belegen kann, ist die Zahl der Stellplätze meist größer als die Zahl der Ersatzteile.
Als gegenläufiger Effekt tritt gerade bei ungängigen Ersatzteilen die Einlagerung mehrerer Teile auf einem Stellplatz auf. Damit kann die Lagerkapazität bei kaum bewegten Teilen vergrößert werden.... ⏩ mehr
Sowohl die Belegung mehrerer Stellplätze durch eine Sachnummer wie auch die Mehrfach-Belegung eines Stellplatzes sind meist untergeordneter Natur. Daher beschränken sich die meisten Dashboards im Ersatzteillager auf die Zahl Stellplätze. Daran wird der Lagerfüllgrad gemessen.
Lagerkennzahlen
Zu Lagerkennzahlen finden Sie hier einen eigenen Beitrag.
Lagerkosten
Die Lagerkosten sind meist der dominierende Bestandteil der Gesamtkosten einer Ersatzteil-Organisation. Daher ist kontinuierliche Arbeit zur Senkung der Lagerkosten erforderlich. Sie stellen die Summe aller Kosten dar, die im Zuge der Lagerhaltung von Ersatzteilen anfallen:
- Zinsen des gebundenen Kapitals,
- Alterung und Verderb (z.B. Lacke),
- (Inventur-) Verlust und Bruch,
- innerbetrieblicher Transport und Handling,
- Gebäude und Liegenschaften,
- Lagerung und Abschreibung,
- IT (z.B. Lagerverwaltung) und Versicherungskosten.
Zur Senkung der Lagerkosten finden sie hier einen eigenen beitrag.
... ⏩ mehr
Die Lagerkosten fließen in manchen Unternehmen als Bestandteil in die Bestellmengenrechnung ein. Allerdings sind die dabei entstehenden Werte oft mit großer Unsicherheit behaftet. Darüber hinaus spielen sie als Umlagen / Gemeinkosten in der Ergebnisrechnung eine wichtige Rolle. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der hohe Anteil an Slow Movern und Lagerleichen im Ersatzteilbestand zwar Kosten verursacht, aber allenfalls marginale Erlöse.
Die Lagerkosten verhalten sich nur bedingt proportional zum Lagerbestand. Bei einer steigenden Bestandsentwicklung kann es jedoch zu beachtlichen sprungfixen Lagerkosten kommen, wenn zusätzlicher Lagerraum erforderlich wird.
Lagerleichen
siehe auch Lagerhüter, Ladenhüter, tote Teile
Lagerlogistik
Lagerprozesse
Lagerumschlag, Lagerumschlagshäufigkeit
Lagerverwaltung
Lebenszyklus
Lieferbereitschaft
Lieferpflicht für Ersatzteile
Liefertermintreue
Bei der Liefertermintreue handelt es sich um den in die Jahre gekommenen Begriff für die Liefertreue. Manchmal ist als Synonym auch noch von der Lieferzuverlässigkeit die Rede. Hierzu finden Sie hier bei no-stop.de einen eigenen Beitrag.
Die Liefertermintreue unterscheidet sich in Inhalt und Berechnung deutlich von der Teile-Verfügbarkeit.
Life Cycle
Listenpreis
Logistikcontrolling
Losgrößenplanung
... ⏩ mehr
M, wie Materialwirtschaft
Maintenance
Englischer Begriff für Instandhaltung.
Make to order
Make to Order (mto) ist ein Synonym zu build-to-order. Ein Ersatzteil wird nicht aus einem Lagerbestand entnommen, um Kundenbedarfe zu befriedigen. Statt dessen wird das Ersatzteil bei Auftrag erst gefertigt. Bei Ersatzteilen dürfte es sich meist um ein Buy-to-Order handeln. Dies ist bei selten gängigen Ersatzteilen in der Regel unumgänglich. Schließlich muss der Lagerbestand im Sinne des Working Capital knapp gehalten sein. ... ⏩ mehr
Make to Stock
Im Gegensatz zum Bevorratungs-Prinzip make-to-order werden Ersatzteile so produziert oder beschafft, dass sie im Bedarfsfall unmittelbar dem Ersatzteillager entnommen werden. Diese auftragsanonyme Produktionbedingt, dass eine Bedarfsplanung für die Zukunft existiert. In der Regel gibt es eine Vertriebsplanung auf Ebene einzelner Ersatzteile jedoch nicht. Daher wird die Bedarfsplanung aus der Vergangenheit forgeschrieben.... ⏩ mehr
Diese Fortschreibung ist um so stärker mit Risiken behaftet, je seltener Ersatzteilbearfe vorliegen. Hinzu kommen Schwankungen bei den Bedarfsmengen. Sehr seltene Bedarfe liegen mit fixen Mengen (oft nur mit einem oder zwei Stück) im Bestand. Dieser wird über den Sicherheitsbestand festgelegt.
Bei häufigeren Bedarfen kann die Prognose genutzt werden. Hierzu generiert meist das ERP-System Planbedarfe in der Zukunft. Die Kombination aus
- Planbedarfen,
- Sicherheitsbestand,
- aktuellen Beständen,
- Kundenbedarfen,
- bereits vorhanden Bestellungen oder Fertigungsaufträgen
wird in der Bedarfsmengenrechnung zu Netto-Bedarfen aggregiert. Über verschiedene Verfahren der Losgrößen-Optimierung erzeugt das ERP-System darauf hin Bestellvorschläge.
Da die meisten der zu nutzenden Parameter mit der Zeit variieren, scheitert eine manuelle Bestandsoptimierung schon an der Datenfülle. An die Stelle der manuellen Pflege müssen daher weitgehend automatisierbare Pflegeverfahren treten. Diese basieren im Kern auf Bedarfshäufigkeiten, der Variation der Bedarfe und gemittelten Bedarfsmengen in Form von Reichweiten. Allerdings können diese Verfahren die manuelle Erfassung externer Faktoren wie fixer Bestellmengen und realer Lieferzeiten nicht ersetzen.
Mann zur Ware
Marketing (After Sales)
Marktanteil
Marktpreis
Markttransparenz
Master Data
Materialnummer
Materialstamm
Materialwirtschaft
Meldebestand
Mindestbestand
Synonym zu Sicherheitsbestand aus der Ersatzteil-Disposition
mto
Abkürzung des englischen Term make to order: wird erst auf Kundenbedarf hin produziert / beschafft / an Lager gelegt. Synonym zu build to order
mts
Abkürzung des englischen Term make to stock: ab Lager lieferbar.
Damit ist die Ersatzteil-Disposition unmittelbar betroffen. Denn für mts sind Sicherheitsbestände und ggf. Prognosen erforderlich.
Andererseits beeinflusst Make-to-Stock die Auftragsabwicklung. Hierbei wird insbesondere ein zu bestätigender Liefertermin beeinflusst.
Multi Order Picking
Das Multi-Order-Picking beschreibt bei der Kommissionierung, wie Weglängen dadurch reduziert werden, dass mehrere Kommissionieraufträge gleichzeit gepickt werden. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein mehrstufige Kommissionierung. Denn die in einem Kommissioniergang eingesammelten Pickpositionen müssen im Anschluss meist aufgeteilt werden. Je nach Verfahren pickt der Kommissionierer die gesamte Menge mehrerer Aufträge zusammen, oder jeweils per Auftrag und führt dabei in der Regel einen Behälter je Auftrag. Da der Zugriff je Artikel allerdings eher selten erfolgt, lohnt sie Sammlung von Mengen eher selten.
N, wie Neuteil
Nachserienversorgung
Die Nachserienversorgung kennzeichnet die Versorgung des After Markets mit Ersatzteilen in der Phase des Lebenszyklus, nachdem die eigentliche Maschine nicht mehr produziert wird. Im Life Cycle von Ersazteilen wird auch von der Versorgung nach End-of-Production (EOP) gesprochen. Die Herausforderungen beginnen damit, dass oft für eigengefertigte Ersatzteile eine Bevorratung bis zum Zeitpunkt End-of-Service angestoßen werden muss. Damit kann die Bedarfsplanung nur auf sehr wenig historische Verbräuche zugreifen. Das Risiko für dauerhafte Fehlteile oder hohe Abschreibungen ist also immanent. Hinzu kommt bei Zukaufteilen von externen Lieferanten, dass wegen geringerer abgenommener Mengen oft die Preise steigen.... ⏩ mehr
Tatsächlich gibt es bislang jedoch noch keine Lieferpflicht für Ersatzteile. Zumindest in Deutschland. Hier existiert so etwas wie Treu und Glauben. Wer eine teure Maschine verkauft, darf davon ausgehen, dass eine Ersatzteilversorgung während der Maschinenlebensdauer gegeben ist. Allerdings könnte wird sich diesesThema zumindest für einige Warengruppen ändern. Die EU bereitet (Stand 06 2021) hierzu eine Richtlinie vor, im die Verschrottung wegen Obsoleszenz einzudämmen.
Neuteile
Neue Maschinen werden in der Regel von neuen Komponenten begleitet. Und Ersatzteilen eben. Im Gegensatz zu Gleichteilen handelt es sich um Neuteile, für die bei Start-of-Production nur eingeschränkt Stammdaten vorliegen. Hinzu kommt die Herausforderung einer Erst-Bevorratung. ... ⏩ mehr
Handelt es sich nicht nur um einen Maschinentyp, sondern viele in kurzen Abständen, empfiehlt sich die Planung der Bestandsentwicklung. Denn daran können auch Anforderungen zur Erhöhung der Lagerkapazität hängen.
O, wie Optimale Losgröße
Obsoleszenz
"nach IEC Norm 62402: Obsoleszenz ist der Übergang einer Einheit von verfügbar zu nicht verfügbar vom Hersteller nach der Originalspezifikation.
Damit ist Obsoleszenz der unerwünschte Teil im Lebenszyklus von Komponenten oder Ersatzteilen. Die besondere Herausforderung bei Obsoleszenzen ist nicht nur, früh genug davon zu erfahren. Vielmehr sind die Auswirkungen zu prüfen (Einsatz in welchen Maaschinen, Maschinen-Population, Restbedarfe bis EoL), sowie gegebenenfalls eine Endbevorratung anzustoßen. Manchmal ist es auch erforderlich, Baugruppen neu zu entwickeln, um weiterhin bestehende Bedarfe erfüllen zu können.
OEM Ersatzteile
On Time Delivery
Optimale Losgröße
Die optimale Losgröße kommt eigentlich aus der Produktion. Hier müssen Bedarfe und Maschinen-Kapazitäten abgestimmt werden. In der Ersatzteillogistik geht es dagegen eher um die optimale Bestellmenge. Zu deren Ermittlung gibt es zwar schon lange Verfahren (Andler-Formel). Diese sind jedoch in der Bestellmengenrechung für Ersatzteile nur sehr bedingt einsetzbar. Hintergrund sind die meist sehr unsteten und geringen Bedarfe im Sinne der Gängigkeit.... ⏩ mehr
Originalteile
Out of Stock
englisch für Fehlteil.
Outsourcing Logistik
P, wie Pickfehler
Pareto Prinzip
Phase out
Pickfehler
Planlieferzeit
Product Change Notification
Product Lifecycle Management
Produktabkündigung
Produktlebenszyklus
Produktsegmentierung
Prognose
Die Prognose beschreibt zukünftige regelmäßige Bedarfe. Sie kann daher im ERP-System nur für sehr häufige Bedarfe angewandt werden. Dabei wird die Prognose-Ungenauigkeit durch einen Sicherheitsbestand zumindest teilweise kompensiert.
... ⏩ mehr
Diese sind fast immer konstant. Nur in sehr großen Ersatzteil-Organisationen kann durch manuellen Eingriff oder intelligente Dispositionssysteme steigender oder fallender Bedarf eingestellt sein. In stark saisonal betroffenen Branchen (z.B. Ernte-Maschinen, Pistenwalzen, ...) kann auch die Saisonalität bei den Ersatzteil-Bedarfen eingestellt sein.
Überlagert wird diese kontinuierliche Bedarfssituation durch Elemente des Produktlebenszyklus.
Prozessoptimierung
... ⏩ mehr
Q, wie Qualität der Ersatzteile
R, wie Retouren
Rabatt
Rabat ist eine Stadt in Marokko. Der Nachlass oder Rabatt besteht hier aus einem einzelnen "t".
Im Ersatzteilgeschäft sind Rabatte auf Listenpreise im Vertriebskanal aus Händlern und Niederlassungen üblich. Leider werden diese oft völlig überhöht durch den Vertrieb fix vereinbart. Damit bestehen nur geringe Möglichkeiten, besonders gute Ersatzteil-Umsätze im Rahmen einer Incentivierung zu honorieren.... ⏩ mehr
Der Ersatzteil-Einkauf versucht im Gegenzug meist, die Rabatte aus der Serienproduktion in den After Market zu übernehmen. Die Alternative ist immerhin der Bezug "aus der Serie". Allerdings wissen Lieferanten sehr genau, dass bei Anlieferung kleiner Stückzahlen an das Ersatzteillager Verhandlungsspielraum besteht. Staffelpreise oder Rabattgruppen sollten jedoch die Ersatzteilbeschaffung nicht zu zu großen Bestellmengen verführen. Denn eine spätere Verschrottung unbrauchbarer Lagerleichen schluckt Preisvorteile durch Rabatt immer.
Im Gegensatz zum Rabatt liegt eine Kulanz im Ermessen. Diese Kulanz gilt als Wunderwaffe für eine gute Kundenbeziehung
- nach deutlichen Preiserhöhungen,
- bei Meldung einzelner generell zu hoher Ersatzteil-Preise,
- um einem Vertriebspartner einen besonders schwierigen Markteintritt zu ermöglichen.
Das Mittel dazu darf nämlich nicht in zusätzlichen dauerhaften Rabatten bestehen. Solche hohen Rabatte führen nicht nur zu eine Drogen ähnlichen Abhängigkeit. Sie verzerren außerdem die Realitätsnähe der Listenpreise.
Raumnutzungsgrad
Der Raumnutzungsgrad beschreibt als Kennzahl eines Lagers, wie hoch der Anteil gelagerter Ware am gesamten umbauten Raum ist. Diese Kennzahl ist oft verblüffend gering, denn meist bestimmen raumhohe Wege und Handlingsflächen den größten Teil der Raumnutzung. Der nächsthöhere Anteil an Raumnutzung wird durch nicht raumhohe Regale oder die nur einlagige Bodenlagerung in Anspruch genommen. Dagegen spielt der Füllgrad in Regalen nur eine untergeordnete Rolle.... ⏩ mehr
Daher ist bei der Auslegung eines Ersatzteillagers in einer vorhandenene Gebäudehülle besonderer Wert auf eine maximale Nutzung der Höhe zu legen. Ein neueres Beispiel hierfür sind AutoStore® Lösungen. Die Wegefläche ist dabei auf die oberste Ebene beschränkt, eine fast raumhohe Lagerung wird ermöglicht. Außerdem können auch nicht ganz kubische Innenräume gut ausgefüllt werden.
Bei manuellen Pickregalen wird die Raumnutzung durch das Einziehen einer zweiten oder dritten Ebene erhöht. Dadurch steigt die Nutzung in der Höhe. Gleiches gilt für die Verlagerung von Büroflächen über ebenerdige manuelle Arbeitsbereiche. Als Neben-Effekt steigt die Übersichtlichkeit.
Bei Palettenregalen lässt sich der Raumnutzungsgrad steigern, indem vom Breitgang zum Schmalgang (mit geänderter Staplertechnik) oder sogar zu Verschieberegalen gewechselt wird. Auch eine Blocklagerung, zum Beispiel in Gitterboxen, steigert die Raumnutzung ganz beachtlich. Allerdings steigt hierbei der Zugriff auf eine definierte Box deutlich. Daher kommt Blocklagerung eher für Slow Mover oder für Ersatzteile mit shr hohem Volumen zum Einsatz. Letzteres trifft etwa für Allzeit-Bestände zu.
Statt einer Bodenlagerung kann manchmal ein Schwerlast-Regal Abhilfe bei zu geringer Lagerkapazität schaffen.
Reengineering
Das Reengineering ist grundsätzlich nichts anderes als der Nachbau von Ersatzteilen. Die kann erforderlich werden einerseits bei Obsoleszenz, andererseit bei häufigem Bauteil-Versagen. Zunehmend kommt Reengineering zum Einsatz, wenn (elektronische) Komponenten nicht mehr verfügbar sind. Dann ist es erdorderlich, für die Bedarfe des After Markets kompatible neue Platinen und Baugruppen zu entwickeln.
Im Bereich der mechanischen Bauteile bietet Reengineering die Chance, auf neue Herstell-Verfahren zu setzen. Dies betrifft insbesondere den 3D-Druck. Die meist geringe Stückzahl bei gleichzeitiger Nutzung kurzer Durchlaufzeiten in der Produktion machen dieses Verfahren besonders attraktiv. Spezialisten wie ANTARES Life Cycle Solutions haben sich auf diese Nische des Reengineerings spezialisiert.
Reserveteil
Von einem Reserveteil wird in der Instandhaltung gesprochen, wenn das Ersatzteil einer oder mehreren Anlagen zugeordnet werden kann. Hinzu kommt, dass es nicht selbstständig genutztwerden kann. Zum Zweck der Instandhaltung wird dieses Reserveteil bevorratet. Werden Reserveteile zu Fehlteilen besteht ein hohes Risiko für Anlagen-Ausfälle.
Retourenmanagement
Nicht nur im B2C, sondern auch im B2B steigt das Volumen der Retouren. Und damit die wirtschaftliche Bedeutung. Grund genug für ein eigenständiges Retourenmanagement.
Anders als im B2C unterliegen Retouren der Vertragsfreiheit. Allerdings finden sich nur selten Klauseln in den einschlägigen Händler-Verträgen. Daher kann und sollte ein Händler oder OEM das Retourenmanagement eindeutig regeln. Die Notwendigkeit zu Regelung ist jedoch nicht nur Gegenstand externer Regeln. Auch gegenüber einer eigenen Service-Organisation sind intern Absprachen nötig. Denn das Volumen der Rücksendungen von Technikern übersteigt häufig das durch Niederlassungen und Händler.... ⏩ mehr
Die Regelungen zum Retourenmanagement sollte dabei folgende Bereiche umfassen:
- einen Genehmigungsablauf einschließlich der Dokumente,
- den Rücksende-Transport,
- die Spezifizierung retournierbarer Ersatzteile,
- die Kostentragung für die Bearbeitung von Retouren,
- ggf. eine Unterscheidung zwischen sofortigen Retouren mit Auftragsbezug und Sammel-Retouren,
- den Umgang mit abgelehnten Retouren-Positionen.
Zu diesen externen Vorgaben von Retouren kommen interne Prozesse zur Retouren-Handhabung. Da es sich um eigenständige Prozesse mit teilweise erheblichem Aufwand handelt, tragen Effizienz und Effektivität maßgeblich zu angemessenen Kosten im Ersatzteillager bei. Hier im Blog finden Sie einen Beitrag nur zum Retourenmanagement.
Reverse Logistics
Im englischen für Retourenmanagement.
Risikoklassifizierung von Ersatzteilen
Die Risikoklassifizierung von Ersatzteilen ist eine zusätzliche Segmentierung neben der inhaltlichen Klassifikation den automatisierbaren Arten der Klassifizierung. Dabei geht es darum, festzustellen, mit welchen Ersatzteilen im Bestand das Risiko eines längeren Maschinen- oder Anlagenstillstands minimiert werden kann. Da der dauerhafte Betrieb von Anlage ganz im Fokus jeden Betreibers liegt, dominiert eine hohe Risikoklassifizierung die anderen Klassifizierungen, insbesondere die xyz-Klassifizierung.
Sie finden zum verwandten Thema der Kritischen Ersatzteile einen eigenen Beitrag.
... ⏩ mehrGängige Praxis ist die Aufteilung nach folgenden Kriterien:
-
- Risiko-KLasse A
Bewegtes oder bewegendes Teil, individuell angepasst, Unikat, aufwändige mehrstufige Herstellung und damit lange Lieferzeit - Risiko-Klasse B
Bewegtes oder bewegendes Teil, aufwändige mehrstufige Herstellung, ggf. durch Ersatzteil-Pooling oder Service-Level-Agreements im Risiko begrenzbar. Auch Elektronik-Baugruppen in hoher Varianz bzw. mit häufigen Änderungszyklen sowie erhöhter Wahrscheinlichkeit der Obsoleszenz - Risikoklasse C
alle anderen Ersatzteile
- Risiko-KLasse A
Da der manuelle Aufwand für eine solche Risiko-Klassifizierung beachtlich sein kann, scheuen OEMs und Instandhalter nicht selten davor zurück. Zwar kann eine schnelle Ersatzteillogistik den Schadens-Umfang reduzieren, das setzt jedoch Bestand an irgendeiner Stelle der Lieferkette voraus. Die Bestandstransparenz nimmt zwar durch die Digitalisierung allgemein zu. Dies hilft jedoch insbesondere bei Ersatzteilen der Risiko-Klasse A nicht. Daher werden bei der Installation umfangreicher und komplexer Anlagen oft enorme Ersatzteil-Bestände zusammen mit der Anlage verkauft. Zumindest in Teilbereichen kann der 3D-Druck hier Lieferzeiten senken.
S, wie Service Level Agreement
Sales Forecast
... ⏩ mehrScheduled Maintenance
Serialnummern
Serien-Neuanlauf (sop)
... ⏩ mehrService and Parts
Service Level
Service Level Agreement
Service Parts
Servicegrad
Beim Servicegrad sowie beim Service Level herrscht eine große Begriffs-Verwirrung:
Ist es das gleiche?
Ich versuche es hier mit einer Definition. Der Servicegrad beschreibt den Anteil der Gut-Leistung an allen erbrachten Leistungen in einem Bezugszeitraum. Allerdings kann es sich um unterschiedliche Arten der Leistungen gegenüber Kunden handeln. Für die Ersatzteil-Disposition entspricht der Servicegrad der Verfügbarkeit. Für ein Ersatzteillager dagegen handelt es sich beim Servicegrad um den Anteil der eingehaltenen Durchlaufzeiten an allen Lieferpositionen.... ⏩ mehr
Im Gegensatz dazu beschreibt der Servicelevel die versprochene Qualität einer Leistung. Deshalb beschreiben Service Level Agreements genau dieses Versprechen. Dies sind dann keine Detail-Leistungen, sondern es handelt sich um eine Aussage der Art:
"bis 16:30 Uhr per Express bestellte Ersatzteile sind am nächsten Morgen um 7:00 Uhr im Techniker-Wagen"
oder
"bis 16:30 Uhr bestellte Ersatzteile für eine Lager-Auffüllung werden spätestens nach 4 Tagen ausgeliefert"
Hier werden unterschiedliche Service-Level (Express / Lager-Auffüllung) mit verschiedenen Versprechen zu
- Ersatzteil-Verfügbarkeit,
- Auftrags-Durchlaufzeit
- und Auftrags-Umfang (bis zum Kunden / Bereitstellung zur Abholung)
festgelegt.
Sicherheitsbestand
englisch "safety stock". Zum Sicherheitsbestand finden Sie hier im Blog einen eigenen umfangreichen Beitrag.
sku
Im englischen bezeichnet eine stock keeping unit (sku) eine Artikelnummer eines bestndsgeführten Artikels. Nimmt man chargengeführte Erstazteile und serialisierte Ersatzteile in Betracht, können je Materialnummer auch mehrere Stellplätze im Ersatzteillager vorhanden sein. Diese füllen dabei die Lagerkapazität je Fach nicht aus.
Im "normalen" Maschinenbau steht die sku jedoch lediglich für die Materialnummer eines Ersatzteils. Damit beschreibt die Zahl der sku's im Kern die Größe eines Ersatzteillagers. Allerdings lediglich auf Seiten der Bestandsführung. Bei der zweiten relevanten Größe geht es um die tägliche zu bewegende Last aus Kundenauftragspositionen. An die Stelle der Auftragspositionen können auch Umlager-Positionen für die Ersatzteil-Versorgung der eigenen Service-techniker treten. In einem Lager-Dashboard fehlen diese Lager-Kennzahlen nie.
Slowmover
Besser: Slow Mover, englischer Begriff für Langsamdreher. Das können aber auch ausgesprochene Lagerleichen sein. Sie finden einen eigenen Beitrag zum Begriff des Slow Movers.
SOP Prozess
Eigentlich ist das Ersatzteilwesen durch den Start-of-Production (SOP) nur sehr eingeschränkt betroffen. Denn unmittelbar bei Neuanlauf ist die Maschinenpopulation Null.
Allerdings gibt es auch für die Ersatzteilversorgung bei neuen Maschinen-Typen einen vorlaufenden Prozess, der insbesondere
- das Stammdaten-Management,
- die Erstbevorratung,
- die Dokumentation für Kunden (Ersatzteilliste und/oder Ersatzteilkatalog)
umfasst.
Werden allerdings in schneller Folge viele neue Maschinen auf den Markt geworfen ist die Bestandsentwicklung zu prüfen. Denn hierdurch kann es schnell dazu kommen, dass die Lagerkapazität nicht mehr ausreicht. Folge hiervon können umfangreiche Investitionen sein, die einen langen Planungsvorlauf erfordern.
spare parts
Bei spare parts handelt es sich um den englischen Begriff für Ersatzteile.
spare parts strategy
Bei der spare parts strategy handelt es sich um den englischen Begriff für die Ersatzteilstrategie.
Spareparts
Spareparts kann im englischen für Ersatzteile stehen. Im normalen Sprachgebrauch handelt es sich allerdings um spare parts.
Stammdatenmanagement
Sie finden zum Stammdatenmanagement (enlgisch: Master Data Management, kurz: MDM) hier bei no-stop.de einen eigenen Beitrag.
Stammdatenpflege
Bei der Stammdatenpflege handelt es sich um das ungeliebte Kind des Ersatzteilwesens. Selten reichen die Ressourcen, um hier der beständig wachsenden Flut neuer Teile Herr zu werden. Dabei werden zumindest Bezeichnung und zugeordneter Lieferant von der Produktion "geerbt". Das reicht jedoch für das Ersatzteilgeschäft nur in den seltensten Fällen. ... ⏩ mehr
Weitere zu pflegende Stammdaten betreffen den Export, wie
- die Zolltarifnummer,
- den Warenursprung,
- das Gewicht (auch für die Intrastat).
Hinzu kommen Stammdatenfelder für die Beschaffung, zum Beispiel
- Mindestmengen,
- Planlieferzeiten,
- Einkaufs- und Staffelpreise,
- textuelle Elemente, wie Verpackungsvorschriften.
Darüber hinaus verlangt das Ersatzteil-Pricing nach Informationen, die die Stammdatenpflege betreffen. Das reicht von einem einfachen Kennzeichen, ob Wettbewerb gegeben ist bis zur Definition von Teile-Familien für das family-pricing.
stochastisch
Wenn im Ersatzteilwesen von stochstischen Ersatzteilen gesprochen wird, geht es in der Regel um z-Teile im Sinn einer XYZ-Analyse. Laut Wikipedia: "Stochastisch bedeutet so viel wie zufällig."
Bei Ersatzteilen des Maschinenbaus geht es dabei um die seltenen Bedarfe, die nur schwer vorherzusagen sind. Durch eine angepasste Klassifizierung wenden Sie auf derartige Ersatzteile zumindest näherungsweise Verfahren der Ersatzteildisposition an. Dies kann auf sogenannte Slow Mover ebenso zutreffen, wie auf einmalige Bedarfe oder Lagerleichen. In Organisationen mit einer hohen Zahl an solchen Mini-Bedarfen lohnt sich oft der Blick in die mehrjährige Vergangenheit, um auch bei stochstischen Bedarfen eine Verfügbarkeit zu erzeugen.
Stock Turn
englisch für Umschlaghäufigkeit. Diese materialwirtschaftliche Kennzahl beschreibt, wie oft ein Lagerbestand (monetär) im Mittel komplett neu an Lager liegt. Bezugszeitraum ist in der Regel ein Jahr. Der stock turn ist der Kehrwert der Lagerreichweite:
ein stock turn von 2 entspricht einer Reichweite von 6 Monaten.... ⏩ mehr
Der stock turn wird berechnet als
bewerteter Bestand (Summe aller Einzelwerte aus Menge x Bewertungspreis)
dividiert durch
den zum Bewertungspreis bewerteten Verbrauch in einer Periode (COS= cost of sales).
Die Periode umfasst im Normalfall 12 Monate. Beim bewerteten Verbrauch geht es dabei um Ersatzteil-Verkäufe bzw. Umlagerung an Verbraucher (insbesondere Service-Techniker).
Der stock turn von Ersatzteillägern kann sich üblicherweise nicht mit dem von Produktionslägern messen. Hintergrund ist die Versorgung des Ersatzteilmarkts auch mit Exoten und Ersatzteilen für sehr alte Maschinen und Anlagen. Gerade nach End-of-Production (eop) müssen Ersatzteilläger die Bestände für eine Allzeit-Bevorratung übernehmen. Deren Reichweite kann dabei durchaus bei 10 Jahren liegen.
Stockout
Bei einem stockout ist kein Lagerbestand mehr vorhanden. Das allein ist allerdings nicht kritisch. Dieser empfindliche Punkt Punkt wird dann erreicht, wenn ein Kundenbedarf auf einen stockout trifft. Dann spricht man von einem Fehlteil.... ⏩ mehr
Da die Anzahl an Fehlteilen für sich allenfalls ein mäßiger kpi ist, wird eher die Ersatzteil-Verfügbarkeit als Maßstab herangezogen. Damit entfällt die Abhängigkeit von der Größe der Ersatzteil-Organisation.
Strategische Ersatzteile
Von strategischen Ersatzteilen spricht man, wenn deren Ersatzteilbevorratung nicht in der Materialwirtschaft begründet ist.
Oft geht es darum, dass der Vertrieb Kunden etwas versprochen hat. Insofern handelt es sich um eine besondere Form eines Service-Level-Agreements. Meist geht einer Definition als strategisches Ersatzteile oder auch als kritische Ersatzteile eine Klassifikation voraus. Dabei wird üblicherweise eingestuft, ob die Maschine auch ohne dieses defekte Teil funktionstüchtig ist.
Allerdings steht es in den meisten Ersatzteil-Organisationen nicht gut um die Stammdatenpflege dieses Kennzeichens.
Kritischen Ersatzteilen ist hier ein eigener Beitrag gewidmet.
SWOT Analyse
Bei der SWOT-Analyse handelt es sich genau genommen nicht um eine Analyse. Vielmehr steht die zukünftige Ausrichtung einer (Ersatzteil-)Organisation im Vordergrund. Dabei stehen die Buchstaben SWOT für
- strenght (Stärken),
- weakness (Schwächen),
- opportunity (Gelegenheiten),
- thread (Bedrohungen).
Damit handelt es sich um die Felder einer 2x2 Matrix:
- interne und externe Faktoren auf der einen Achse,
- sowie positive und negative Einflussfaktoren auf der anderen Achse.
Mit einer SWOT-Analyse lassen sich im Rahmen einer Ersatzteil-Strategie die Handlungsfelder beschreiben. Die sehr einfache Form der Aufbereitung erlaubt in Workshops eine kreative Arbeit an der Stoßrichtung für zukünftige Projekte.
T, wie Termintreue
Teiledienst
Teilekatalog
siehe Ersatzteilkatalog
Termintreue
siehe Liefertermintreue
Total Cost of Ownership (TCO)
Transfer Pricing
siehe Intercompany Pricing
U, wie Umschlagshäufigkeit
Umschlagshäufigkeit
Die Umschlagshäufigkeit beschreibt, wie häufig der Bestand eines Ersatzteillagers komplett "ausgetauscht" werden muss, um die Bedarfe der Kunden (hierzu zählen im After Sales auch Service Techniker) in 12 Monaten zu befriedigen.
Für ein einzelnes Ersatzteil ist dies noch recht einfach:
man nehme die Summe aller Bedarfe in Stück und teile diesen durch den Bestand, ebenfalls in Stück.
Bei 100 Stück Bedarf und 50 Stück Bestand schlägt sich das Lager zum Stichtag 2 x um.
Der Kehrwert der Umschlagshäufigkeit ist übrigens die Lagerreichweite: wie lange hält mein Lagerbestand ohne Auffüllen zur Sicherstellung der Kundenaufträge? Das Ergebnis wird in der regel in Jahren oder Monaten ausgedrückt.
Die Umschlagshäufigkeit bzw. die Lagerreichweite gehört zu den wichtigsten Kennzahlen im Ersatzteilmanagement. Sie darf daher in keinem Dashboard fehlen.... ⏩ mehr
Betrachtet man den gesamten Lagerbestand, und nicht nur ein einzelnes Ersatzteil, wird es schwieriger. Denn jetzt kommt der Wert jedes einzelnen Ersatzteils hinzu. Und zwar auf beiden Seiten der Rechnung. Einerseits geht es jetzt um den gesamten Lagerwert zu einem Stichtag. Abschreibungen werden hierbei nicht berücksichtigt.
Andererseits müssen alle Verbräuche jedes verbrauchten Ersatzteils zu dessen Wert summiert werden. Der Aufwand ist überschaubar, so lange die Ersatzteile zu einem fixen Satz (Standardkosten) bewertet werden. Erfolgt die Bewertung variabel, dann müssen diese Wert zu jedem Verbrauchszeitpunkt festgehalten werden. Üblicherweise übernimmt die Buchhaltung diese Kalkulation als Position "bewertete Kosten des Verkaufs" oder auch als "Cost of Sales (COS)". Wie bei der Berechnung der Umschlagshäufigkeit (bzw. der Lagerreichweite) reicht in der Folge die einfache Division.
Unternehmensberatung
Upselling
Das Upselling wird im aktiven Ersatzteilverkauf eingesetzt, um statt des bestellten Ersatzteil mehr Teile oder höherwertigere Teile oder Baugruppen anzubieten.
... ⏩ mehr
Dies kann einerseits technisch sinnvoll sein (Austausch aller vermutlich verschlissenen Lager statt nur eines einzigen). Andererseits können umfangreiche Nachrüstungen statt nur einer Reparatur den Funktionsumfang der Maschine ganz im Sinne des Kunden steigern. Oder der Einsatz einer Baugruppe statt eines einzelnen Teils kann den Reparaturaufwand deutlich reduzieren und so sogar Kosten sparen.
Insgesamt steht das Upselling damit nicht nur für ein geeignetes Mittel zur Umsatzsteigerung. Auch die Kundenzufriedenheit kann durch passende Angebote merklich gesteigert werden. Denn es können ebenso kostspielige wie zeitraubende Mehrfach-Anfahrten und -Reparaturen vermieden werden.
V, wie Verfügbarkeit
verbrauchsgesteuerte_disposition
Verbrauchsmaterial
Insbesondere in Service-Organisationen mit Kundendienst-Technikern existiert auch immer ein Bedarf an Verbrauchsmaterial. Wegen der ohnehin bestehenden Lieferbeziehung fällt die Versorgung der Techniker oft in die Zuständigkeit des Ersatzteilwesens. Das können Fette und Öle sein, aber auch Rostlöser, Batterien und Aufkleber bis hin zu Putzlappen. Gerade bei diesen Beständen kommen allerdings die Regeln zu Gefahrstoffen und Wassergefährdung zum Einsatz. ... ⏩ mehr
Verbrauchsteil
Je nach Begriffswelt ist ein Verbrauchsteil eine andere Bezeichnung für ein Verschleissteil. Üblicherweise spricht man von einem Verbrauchsteil, wenn es sich bei der Nutzung verzehrt und nicht wirtschaftlich instandgesetzt werden kann. Daraus ergibt sich ein mehr oder weniger häufiger Bedarf im Sinne einer Klassifizierung, z.B. nach XYZ.
Für die konkrete Abbildung im Materialstamm bedarf es einer inhaltlichen Klassifikation. Damit werden Verbrauchsteile von Ersatz- und Reserveteilen differenziert.
Verdichtung
Die Verdichtung kommt im Ersatzteillager zum Einsatz. Sie wird angewandt, wenn der Lagerfüllgrad in einzelnen Bereichen zu hoch wird. Dabei unterscheidet man unterschiedliche Formen der Verdichtung:... ⏩ mehr
- statt für jeden Wareneingang einen eigenen Stellplatz zu nutzen, wird beim nächsten Wareneingang auf bereits genutzte Stellplätze zugelagert. Allerdings sollte diese Verdichtung bei Pflicht zur Chargenführung, bei verderblichen Artikeln und bei serialisierten Teilen vermieden werden.
- mehrere gleichzeitig genutzte Stellplätze werden zu weniger Plätzen konsolidiert. Das kann herunter gehen bis zu einem einzigen Stellplatz, der sich möglicherweise in einem anderen Lagerbereich befindet.
- mehrere Ersatzteile kommen auf ein einziges Ladehilftmittel, zum Beispiel in eine Gitterbox. Gerade für Lagerleichen bietet sich diese Form der Verdichtung an. Die einzelnen Teilenummern müssen jedoch weiterhin gut identifizierbar sein, sonst kommt es zu Kommissionierfehlern.
- Lücken auf Tablaren, zum Beispiel in Lagerliften, werden geschlossen. Hierbei verwaltet oft ein untergeordnetes System die Stellplätze auf dem Tablar.
Zusätzlich existiert noch eine strukturelle Form der Lagerverdichtung. Auch durch die Abkehr von einem Festplatz-Lager hin zu einer chaotisch organisierten Lagerung lässt sich ein Lager deutlich verdichten.
Die Verdichtung stellt dabei jedoch allenfalls eine Interim-Maßnahme dar. Denn bei fast völlig ausgeschöpften Lagerkapazitäten stehen auf Sicht Planungen für Lager-Ausweitungen an.
Verfügbarkeit
Ein Ersatzteil muss dann verfügbar sein, wenn der Kunde es braucht. Gerade bei Teilen zur Reparatur ist das normalerweise sofort. Anders sieht es bei Wartungsteilen aus. Diese sind meist planbar. Daher darf der Bedarfstermin auch in der Zukunft stehen. Allerdings sind Teile zur Wartung in den meisten Ersatzteil-Organisationen eher die Ausnahme.
Damit kann für das Gros der Ersatzteile auch die Regel zur Ermittlung der Ersatzteil-Verfügbarkeit sehr knapp ausfallen:
... ⏩ mehrist zum Zeitpunkt des Bedarfs (= des Auftragseingangs) genug frei verfügbarer Bestand vorhanden, um den Auftrag zu bedienen?
Was sich zunächst sehr einfach anhört, ist bei genauerer Betrachtung jedoch oft schlecht messbar. Denn diese Messung muss eben auch bei Auftragseingang stattfinden. Darüber hinaus bietet eine manuelle Auftragserfassung weiten Spielraum zur Manipulation.
Insbesondere bei Lager-Benachschubungen an andere Ersatzteilläger kann eine Erleichterung von dieser Regel greifen. Dann nämlich, wenn ohnehin mit Zeitverzögerung geliefert werden soll. Davon sind speziell Sammel-Lieferungen mit dezidierten Versandtagen betroffen. Solche Regelungen, neben "echten" Aufträgen auf Termin, erschweren die Messbarkeit noch einmal deutlich. Wenn der Umfang derartiger Ausnahmen gering ist, lohnt es sich die punktgenaue Messung wie oben beschrieben umzusetzen.
Verkaufspreise (kalkulieren)
Der Verkaufspreis bildet sich am Markt. Stimmt. Nur kaum bei Ersatzteilen. Ersatzteile weisen in der Regel eine geringe Gängigkeit auf. Das führt dazu, dass nicht nur OEMs nicht wissen, wie hoch Verkaufspreise sein sollen. Kunden, die viel seltener das gleiche Teil in Händen haltenen, wissen das viel weniger. Daher werden einige sehr robuste Verfahren zur Kalkulation der Verkaufsprese angewandt.... ⏩ mehr
Das klassische Verfahren zur Ermittlung von Verkaufspreisen ist die Bottom-Up Kalkulation. Es muss nur bekannt sein, was jedes Ersatzteil kostet. Durch einen oder besser viele Zuschlagsfaktoren wird ein Listenpreis berechnet. Dieser muss hoch genug sein, um nach Abzug aller Rabatte an Kunden und der operativen Kosten einen großzügigen Gewinn zu erwirtschaften.
Doch was ist das, ein großzügiger Gewinn?
Das allerdings ist nicht nur von Branche zu Branche verschieden. Auch einzelne Kunden spielen eine Rolle, und natürlich, wie exklusiv ein Ersatzteil ist. Hinzu kommt die Frage, in welcher Vertriebsstufe ein Ersatzteil verkauft werden soll. Meist wird in der zentralen Ersatzteil-Organisation die primäre (Welt-)Preisliste berechnet. Davon können regional mehr oder weniger starke Abweichungen erlaubt sein.
Hinzu kommen Faktoren wie die willingness-to-pay, also das gezielte Ausnutzen der Zahlungsbereitschaft von Kunden. Außerdem sind Randparameter zu beachten. So sollten Ersatzteile nicht teurer sein, als das Endprodukt. Damit wird ein Teilaspekt der Preiselastizität angesprochen.
Eine weitere Methode, Verkaufspreise zu kalkulieren, stellt das family-pricing dar. Hier geht es darum, dass ähnliche Ersatzteile preislich voneinander abhängen. Also sollten lange Schläuche teurer sein als kurze.
Ob zur Ermittlung der Verkaufspreise spezielle Pricing-Software verwendet wird oder Excel, kommt erst nach diesen Überlegungen zum Tragen. Letztlich benötigen alle Hilfmittel gut gepflegte Preis-Stammdaten, um nicht jedes Jahr aufs neue Daten erfinden zu müssen.
Versandlogistik
Verschleissteile
Verschleissteile (Verschleißteile) bilden das Rückgrat regelmäßiger Bedarfe des After Sales Service. Hierauf basieren Wartungen, und für das Ersatzteilgeschäft häufig auch Wartungskits. Neben die aus dem Maschinenbau bekannten verschleissenden Teile treten oft auch solche Komponenten, die altern. Dies können Hochdruckschläuche sein, Filter oder auch die immer noch in großer Zahl eingesetzten Glühbirnen. ... ⏩ mehr
Gerade diese Regelmäßigkeit ist es, die ein einfaches Vertriebscontrolling erlaubt. Denn ausgehend von der Maschinenpopulation lassen sich die zu erzielenden Absätze gut berechnen. Starke Lücken gegenüber dem Erwartungswert verlangen geradezu nach aktivem Ersatzteil-Vertrieb.
Da das Wartungsgeschäft als wiederkehrende Einnahmequelle äußerst lukrativ ist, findet sich hier auch eine Häufung an Anbietern des Independent After Markets. Diese Konkurrenz-Situation hat Einfluss auf das Ersatzteil-Pricing. Denn großzügige Zuschläge auf die Einstands-Kosten verbieten sich mittlerweile von selbst. Zusätzlich stehen die Margen in der Lieferkette unter Druck. Hohe Standard-Rabatte, die die Listenpreis künstlich in die Höhe treiben, sind damit zumeist ausgeschlossen.
Vertriebscontrolling
Vorverpacken
Im Ersatzteilgeschäft erfüllt das Vorverpacken drei Funktionen:
- Ersatzteile mit dem eigenen Branding wirken werthaltiger. Das unterstützt eine höhere Zahlungsbereitschaft. Die Markenloyalität steigt.
- mit einer neuen Verpackung fällt es Kunden schwerer, nach dem preisgünstigeren Original zu suchen.
- durch die Vorverpackung reduziert sich der Zeitbedarf für die Versandverpackung. Dadurch lässt sich die Durchlaufzeit im Lager in der Express-Zeit verkürzen.
Das Vorverpacken spielt im Ersatzteil-Marketing bei sehr vielen Unternehmen ein wichtige Rolle. Daher ist dem Vorverpacken ein eigener Beitrag gewidmet.
W, wie Warentarifnummer
Ware zum Mann
Warehouse Management
Warehouse Management System WMS
Warentarifnummer
Wartungskit
wegeoptimierte Lagerung
Wertberichtigungen
wettbewerbsorientierte Preispolitik
Wiederbeschaffungszeit
WMS
Abkürzung von Warehouse Management System. Englisch für Lagerverwaltungssysteme, abgekürzt LVS.
Software um die Prozesse im (Ersatzteil-)Lager zu steuern. Ein WMS ist in der Regel über Schnittstellen angeschlossen an eine übergeordnete Warenwirtschaft, englisch Enterprise Resouce Program, ERP.
Working Capital
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X, wie XYZ-Analyse
xyz Analyse
Die XYZ-Analyse beschreibt die Absatz-Verteilung nach Gängigkeit:
- X-Ersatzeile gehen regelmäßig,
- Y-Teile werden leidlich oft gebraucht,
- Z-Teile stehen eher für Lagerleichen.
Zur XYZ-Analyse finden auf no-stop.de einen eigenständigen Beitrag.
Das Problem in der Anwendung dieser einfachen Analyseform ist die Beschränkung auf lediglich 3 Klassen. Allerdings erlaubt die Auswahl der Klassengrenzen eine an das Unternehmen angepasste Sicht. Das reicht in der Regel jedoch trotzdem nicht. Daher kommen feinere Klassifizierungen zum Einsatz:
überhaupt nicht abgesetzte Ersatzteile werden von solchen Teilen differenziert, die nur ein einziges Mal im Betrachtungzeitraum (meist 12 Monate) verkauft oder eingesetzt wurden.... ⏩ mehr
Die Grenzen der einzelnen Klassen können entsprechend der betrieblichen Anforderungen definiert werden. Durchaus gängig sind hierbei Verteilungen, wie
- die Top 5 %
- 5 - 20 %
- die restlichen 20 - 100 %,
aber auch
- die Top 20 %
- 20 - 80 %
- die restlichen 20 %.
Die xyz-Analyse lässt sich sowohl bei der Betrachtung der Absätze wie auch beim Bestand oder auch den Dispositionsverfahren anwenden. Ziel ist jedoch nicht die Analyse selbst, sondern der Einstieg in eine Bestandsoptimierung oder die Erhöhung der Verfügbarkeit.
Außerdem kann mit dieser Analyse der Absatz nach Kunden oder Regionen untersucht werden. Manchmal erlauben Lücken im Verkauf von Rennern (X-Teile) bei einzelnen Kunden den Einstieg in den aktiven Ersatzteilverkauf.
Y, wie Yes we can
Es ist mir nicht gelungen, einen Begriff mit Y zu finden. Wenn Sie einen haben, dann melden Sie sich doch einfach bei mir. Denn gemeinsam werden wir es ganz bestimmt schaffen.
Z, wie Zukaufteil
Zentrales Lager
Die Ersatzteillogistik hat in den letzten Dekaden 3 wesentliche Trends erlebt:
- die Notwendigkeit immer schneller Ersatzteile an der Maschine bereitzustellen,
- die explosionsartige Vermehrung der Zahl an Ersatzteilen,
- eine Ausweitung schneller Logistik-Dienstleister.
Durch die ersten beiden Trends können dezentrale Läger nur noch in Ausnahmefällen die geforderten Servicelevel erbingen. An deren Stelle tritt ein zentrales Lager. In großen Organisationen können es auch mehrere regionale Zantral-Läger sein. Oft ist es je eines für Europa, Nord- und Süd-Amerika sowie Asien.
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Abhilfe schafft nur eine Zentralisierung der Ersatzteil-Organisation, und dabei natürlich auch die Schaffung eines Lagers. Da die Lagerkapazität selbst des bisher größten Lagers selten ausreicht, kommt zur Zentralisierung oft noch ein Outsourcing an einen Kontraktlogistiker. Damit kommt zur Migration der Daten auch ein Umzug der Ersatzteile im laufenden Betrieb. Obwohl als separates Projekt durchaus risikoarm zu meistern, scheitern zentrale Läger genau an dieser Stelle.
Zolltarifnummer Ersatzteile
Früher war eine breite Nutzung der Zolltarifnummer Ersatzteile für xxx-Maschinen möglich. Heute finden sich einerseits nicht mehr sehr viele zulässige Zolltarifnummern für Ersatzteile im Nummernkatalog. Andererseits gilt die Regel, dass eine Schraube in eine der Zolltarifnummern für Schrauben fällt. Nur Ersatzteile, die in keine der vielen Einteilungen fallen, dürfen als Zolltarifnummer Ersatzteile für ... eingereiht werden. Die elektronisch Anmeldung von Ein- und Ausfuhr in Kombination mit klaren Ersatzteil-Bezeichnungen kann schnell zu Nachfragen oder einer Zollbeschau führen. Daher empfiehlt es sich dringend, auf die Restmengen der Zolltarifnummern für Ersatzteile zu verzichten.... ⏩ mehr
Voraussetzung hierfür ist jedoch nicht nur ein gekonntes Einreihen in den Zolltarif erforderlich. Geschulte Mitarbeiter sollten auch die regelmäßigen Anpassungen in der Datenpflege der Export-Daten strukturiert nachvollziehen. Hierzu gehört dann nicht nur die Zolltarifnummer, sondern eben auch die Pflege von Dual-Use Kennzeichen und die Anwendung von Sanktionslisten beim Export
Zukaufteil
Sofern nicht die Fertigung von Ersatzteilen Unternehmenszweck ist sind fast alle Ersatzteile Zukaufteile. Das geht oft so weit, dass auch Eigenfertigungsteile für das Unternehmen in der Ersatzteillogistik zu Zukaufteilen werden. Denn zur Bereinigung der Bedarfskonkurrenz von Produktion und After Sales werden oft separate Läger mit eigener Bestandsverwaltung geführt. Damit kauft das Ersatzteilwesen Teile von der Produktion: Ersatzteile werden zu Zukaufteilen. Hierdurch können Bestandstransparenz und Ersatzteilverfügbarkeit erhöht werden.... ⏩ mehr
Allerdings geht damit u.a. auch eine separate Bestandsbewertung einher. Der Verwaltungsaufwand steigt also.
Zusatzverkäufe
Im Ersatzteilwesen selten genutzte Chance zur Steigerung des Umsatzes. Oft scheitern Zusatzverkäufe an fehlender Übersicht über das Portfolio. Dies drückt sich auch in erschwerter Datenhaltung und Datenpflege aus. Dabei erschweren nicht auf Zusatzverkäufe ausgerichtete EDV-Systeme diesen verkäuferischen Ansatz.
Siehe auch Cross Selling
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